Fehlermeldung

Deprecated function: The each() function is deprecated. This message will be suppressed on further calls in FieldCollectionItemEntity->fetchHostDetails() (Zeile 378 von /var/www/vhosts/bec2659.online-server.cloud/frankfurter-personenlexikon.de/sites/all/modules/field_collection/field_collection.module).

Neubürger, Theodor

Neubürger, Nathan Theodor. Geheimer Sanitätsrat. Prof. Dr. med. Mediziner. Stifter. * 16.10.1830 Düsseldorf, Diese Angaben konnten anhand von Dokumenten zweifelsfrei bestätigt werden.† 4.12.1915 Ffm.
Aus jüdischer Familie. Sohn des Lehrers Jacob N. und dessen Ehefrau Johanna, geb. Goldschmidt. Der Vater war zunächst Leiter einer Privatschule in Düsseldorf.
N. kam bereits 1838 nach Ffm. Von 1847 bis 1849 Besuch des Ffter Gymnasiums. Medizinstudium in Marburg, Jena, Wien und Berlin. 1853 Promotion. Bis 1857 Unterarzt im Königlich Preußischen 38. Infanterie-Regiment. Nach Wiederholung des medizinischen Staatsexamens für Ffm. 1858 Niederlassung als praktischer Arzt. Medizinischen Neuerungen stets aufgeschlossen, wurde N. – obwohl er als Jude eine eher ungünstige berufliche Ausgangsposition hatte – bald zu einem der meistbeschäftigten Hausärzte in Ffm. Dabei kamen ihm seine besondere fachliche Befähigung, aufopfernde Einsatzbereitschaft, außerordentliche Menschenkenntnis und seine psychotherapeutische Behandlungsweise zustatten.
Großes Engagement entwickelte N. auch für das Ffter Gemeinwesen. Von 1873 bis 1878 gehörte er der Ffter Stadtverordnetenversammlung an. Als Stadtverordneter setzte er sich besonders für die Verbesserung des städtischen Gesundheitswesens, vor allem des Impfwesens, ein. N. trat für den Bau eines Krankenhauses für Infektionskrankheiten ein, forderte eine städtische Fleischbeschau und unterstützte die Bestrebungen zum Ausbau der Kanalisation.
Seit 1855 Mitglied des Ffter Ärztlichen Vereins, wo er zahlreiche Vorträge hielt, etwa zu Themen wie „Der Zusammenhang der Sklerose der Kranzarterien des Herzens mit der Erkrankung seiner Muskulatur“ (1900). Von 1864 bis 1871 Vorstandsmitglied der israelitischen Gemeinde.
Schon 1857 erschien N.s Schrift „Die naturwissenschaftliche Methode in der neueren Therapie“. Seit 1868 setzte er sich zunehmend mit Fragen der Herzerkrankung auseinander, einem Fachgebiet, das seine weitere wissenschaftliche Betätigung prägte.
Für seine Verdienste als Arzt beim französischen Konsulat erhielt N. das Ritterkreuz der französischen Ehrenlegion. Anlässlich seines 60. Doktorjubiläums 1913 wurde ihm vom preußischen Kultusministerium der Professorentitel verliehen.
Porträt (von Ugi Battenberg) im Besitz der Dr. Senckenbergischen Stiftung.
Zu seinem 50. Doktorjubiläum wurden N. aus dem Kreis seiner Patienten 75.000 Reichsmark für Forschungszwecke zur Verfügung gestellt. N. erhöhte diesen Betrag um 25.000 Reichsmark aus eigenen Mitteln zur Gründung der „N.-Stiftung für experimentelle Therapie“ (1904). Erster Direktor dieser heute noch existierenden wissenschaftlichen Forschungseinrichtung wurde sein Schwiegersohn Heinrich Bechhold. In der NS-Zeit wurde die N.-Stiftung in „Institut für Kolloidforschung“ umbenannt. Theodor-N.-Straße in Heddernheim.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 92f., verfasst von: Reinhard Frost.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
Array
(
    [de] => Array
        (
            [0] => Array
                (
                    [value] => literfasst
                )

        )

)

Lexika: Bibliographie zur Geschichte der Ffter Juden 1781-1945. Hg. v. der Kommission zur Erforschung der Geschichte der Ffter Juden. Bearb. v. Hans-Otto Schembs mit Verwendung der Vorarbeiten von Ernst Loewy u. Rosel Andernacht. Ffm. 1978.Bibliogr. z. Gesch. d. Ffter Juden, S. 542f. | Heuer, Renate (Bearb.): Bibliographia Judaica. Verzeichnis jüdischer Autoren deutscher Sprache. 4 Bde. Zunächst (für die Erstausgabe von Bd. 1) München, dann (für alle Bände) Ffm./New York 1981/82-96.Heuer: Bibliographia Judaica 2 (1984), S. 126. | Kallmorgen, Wilhelm: Siebenhundert Jahre Heilkunde in Ffm. Ffm. 1936. (Veröffentlichungen der Historischen Kommission der Stadt Ffm. XI).Kallmorgen, S. 361. | Kutz, Corinna: Die Porträtsammlung der Dr. Senckenbergischen Stiftung. Ffter Bildnisse aus fünf Jahrhunderten. Bestandsverzeichnis und Ausstellungskatalog. Ffm. 2000.Kutz: Senck. Portr., S. 125, Nr. 97.
Literatur:
                        
Arnsberg, Paul: Die Geschichte der Ffter Juden seit der Französischen Revolution. Hg. v. Kuratorium für Jüdische Geschichte e. V., Ffm. Bearb. u. vollendet durch Hans-Otto Schembs. 3 Bde. Darmstadt 1983.Arnsberg: Gesch. d. Ffter Juden 1983, Bd. III, S. 318. | Hanauer, Wilhelm: Theodor Neubürger, Geheimer Sanitätsrat und Professor in Ffm. Erinnerungen. Wiesbaden 1917.Hanauer: Theodor Neubürger 1917. | Schembs, Hans-Otto: Jüdische Mäzene und Stifter in Ffm. Hg. v. d. Moses Jachiel Kirchheim’schen Stiftung. Mit einer Einführung von Hilmar Hoffmann. Ffm. [Copyright 2007].Schembs: Jüd. Mäzene u. Stifter 2007, S. 97-99.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/605.
Internet: Dr. Senckenbergische Stiftung, Senckenbergische Portraitsammlung, Ffm. https://www.senckenbergische-portraitsammlung.de/portraits/portrait/97Senckenbergische Portraitsammlung, 1.12.2023.

GND: 132764660 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
© 2024 Frankfurter Bürgerstiftung und bei dem Autor/den Autoren
Empfohlene Zitierweise: Frost, Reinhard: Neubürger, Theodor. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/622

Stand des Artikels: 20.1.1994