Studium der Philosophie und Geschichte in München. Seit 1904 Mitglied der SPD. Zunächst Redakteur der Chemnitzer „Volksstimme” und der „Leipziger Volkszeitung”. 1908 kam W. nach Ffm., wo er Redakteur der hiesigen „Volksstimme” wurde (bis 1913). In seinen Artikeln unterzog er die Reichspolitik scharfer Kritik und setzte sich entschieden für ein Deutschland der Demokratie, des Sozialismus und des Friedens ein. In Metz und Straßburg aufgewachsen, vom Aufeinandertreffen deutscher und französischer Kultur geprägt, war W. zudem stets konsequenter Verfechter einer deutsch-französischen Verständigung. 1910 zog W. als Stadtverordneter in das Ffter Stadtparlament ein. Seit 1912 gehörte er (als jüngster Abgeordneter) für den sächsischen Wahlkreis Freiberg dem Reichstag an. Im Reichstag stimmte er 1914 – entgegen seiner früheren Überzeugung – für die Unterstützung der Kriegsanleihen. In den ersten Wochen nach der Novemberrevolution von 1918 fungierte W. zeitweilig als Chef des Ffter Presse-, Nachrichten- und Zensurwesens im Ffter Arbeiterrat. 1919 war er vorübergehend stellvertretender Polizeipräsident in Ffm. Aus der aktiven Politik zog sich W. nach 1918 zunehmend zurück und arbeitete bald nur noch als freier Journalist (u. a. für die FZ) und als Schriftsteller. Auf diversen Balkanreisen lernte er die politischen Verhältnisse Südslawiens kennen und publizierte darüber Artikel in deutschen und südslawischen Zeitungen. 1933 Emigration nach Frankreich. In Paris arbeitete W. am SPD-Exilorgan des „Neuen Vorwärts” mit.
Veröffentlichte zahlreiche Flugschriften und Bücher, u. a. „Die Preußenpolitik in ihren Ursachen und Wirkungen” (1908), „Ffm. von der großen Revolution bis zur Revolution von oben (1789-1866)” (zugleich Geschichtswerk und Kampfschrift, 1910), „August Bebel” (1913), „
Heinrich Heine” (1916), „Der Kampf der Südslawen um Freiheit und Einheit” (1925) und „
Bismarck und Serbien im Jahre 1866” (1927).
Ehrendoktorwürde der Universität Belgrad.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 549f.,
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