Urenkel des Ffter Bankiers und Kaiserlichen Rats Johann Friedrich Wiesenhüter (1687-1742), der 1728 von Kaiser Karl VI. in den Adelsstand erhoben worden war und seinen Namen in „Wiesenhüter von W.” abgeändert hatte. Sohn des Ffter Bürgers und hessen-darmstädtischen Geheimen Legationsrats Franz Wilhelm Freiherr von W. (1755-1823).
Vom Vater hatte W. ausgedehnte Landgüter in der Wetterau und ein Hofgut „an der Windmühle” (zwischen Main und heutiger Gutleutstraße) in Ffm. geerbt. Dort lebte er zurückgezogen, sich allein der Verwaltung seiner Güter widmend. Erst im Alter von 51 Jahren heiratete W. die um 27 Jahre jüngere Metzgerstochter Dominica Stahl.
Schon zu Lebzeiten spendete W., der ein zutiefst christlich denkender und handelnder Mann war, ein Zehntel seines jährlichen Einkommens für wohltätige Zwecke. Da er keine Nachkommen hatte, setzte er 1843 in seinem Testament das Ffter Versorgungshaus, ein seit 1817 bestehendes Heim für arme, alte und gebrechliche Bürger, zu seinem Universalerben ein. In Erinnerung an ihn trägt es bis heute den Namen „Versorgungshaus und W.stift”. In seinem Testament bedachte W. auch die Ffter „Anstalt für Irre und Epileptische” mit 100.000 Gulden. 1859 erreichte der Arzt und „Struwwelpeter”-Autor
Heinrich Hoffmann, dass diese Summe bereits zu Lebzeiten W.s für den Neubau der von
Hoffmann geleiteten psychiatrischen Anstalt bereitgestellt wurde. W. starb noch im selben Jahr während eines Besuchs in Stuttgart.
Wegen einer Stiftung an die Stuttgarter St. Leonhardskirche wurde W. zum Ehrenbürger der Stadt Stuttgart ernannt (1857).
Familienarchiv im ISG.
W.platz und W.straße im Bahnhofsviertel. Von ca. 1902 bis 1944 W.schule, eine Hilfsschule, im Bahnhofsviertel.
Ein von
Johann Nepomuk Zwerger geschaffenes Denkmal, das fünf Jahre nach W.s Tod auf dem nach ihm benannten W.platz aufgestellt wurde, wurde im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 559,
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