Der Sohn eines Regierungsbeamten begann seine künstlerische Ausbildung bei
Johann Heinrich von Dannecker in Stuttgart (1811-20), wo er an dessen berühmter Skulptur „Ariadne auf dem Panther” (1814) mitarbeitete, die im Auftrag von
Simon Moritz von Bethmann in Marmor ausgeführt und ab 1816 in Ffm. ausgestellt wurde. Von 1823 bis 1825 setzte Z. seine Studien bei dem dänischen Bildhauer
Bertel Thorvaldsen in Rom fort; nach
Thorvaldsens Entwurf fertigte er die Marmorstatue des Evangelisten Markus für die Grabkapelle der Königin Katharina auf dem Württemberg an (um 1824). Auf Anraten des mit ihm befreundeten Musikpädagogen
Johann Nepomuk Schelble (von dem er später, in den 1830er Jahren, ein im Besitz des Städel erhaltenes marmornes Porträtmedaillon schuf) kam Z. 1827 nach Ffm. 1829 wurde er als Lehrer für Bildhauerkunst an das Städelsche Kunstinstitut berufen. Noch im gleichen Jahr erhielt er den Professorentitel. Am Städel, wo mit Z.s Einstellung die Lehre der Bildhauerei und zugleich das Sammeln plastischer Arbeiten ihren Anfang nahmen, unterrichtete er 36 Jahre lang. Zu seinen Schülern gehörten die Bildhauer
Carl Eduard Wendelstadt,
Johannes Dielmann, Johann Philipp Hammeran,
Heinrich Petry,
Carl Rumpf,
Friedrich Schierholz und
Gustav Herold. Nach seinem altersbedingten Ausscheiden am Städel im Frühjahr 1866 übersiedelte Z. nach Cannstatt, wo er seine letzten beiden Lebensjahre verbrachte.
Mitglied der Ffter Künstlergesellschaft.
Neben seiner Lehrtätigkeit war Z. in Ffm. als Bildhauer weiterhin sehr produktiv. Er schuf insbesondere Porträtbüsten, Bauplastiken, Grab- und Denkmäler im klassizistischen Stil. Zu seinen erhaltenen Ffter Arbeiten zählen u. a. die marmorne Porträtbüste von
Johann Friedrich Städel (1828/29; heute im Foyer des Städel Museums), die beiden seitlichen Engelsköpfe (Cherubim) am Alten Portal des Hauptfriedhofs an der Eckenheimer Landstraße (spätestens 1829), das Marmorkruzifix für das Mausoleum der
Gräfin von Reichenbach-Lessonitz auf dem Hauptfriedhof (1840), drei allegorische Figuren „Europa”, „Amerika” und „Asia” aus grünem Mainsandstein an der Alten Börse am Paulsplatz (1843; beim Abbruch des kriegszerstörten Gebäudes 1952 für das HMF geborgen und heute vor der Neuen Börse am Börsenplatz aufgestellt) sowie der Winzerbrunnen, im Volksmund „Lachhannes” genannt, in der Taunusanlage (1859). Außerdem vollendete er die Figur „Afrika“ für die Alte Börse und das Standbild
Karls des Großen für die Alte Brücke (beide 1843) von seinem Schüler
Carl Eduard Wendelstadt nach dessen plötzlichem Tod. Weitere Büsten von Ffter Persönlichkeiten bzw. für Ffter Bauten:
Johann Friedrich Böhmer (im Treppenhaus der Stadtbibliothek seit 1866, kriegszerstört 1944),
Albrecht Dürer (Marmorbüste für das Treppenhaus im alten Städelschen Kunstinstitut in der Neuen Mainzer Straße 49, 1834; heute im Besitz des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg),
Johann David Passavant (Marmor, 1862; im Besitz des Städel),
Johann Karl Passavant (im Treppenhaus der Stadtbibliothek seit 1866, wohl kriegszerstört 1944),
Eduard Rüppell (1850; früher in der Stadtbibliothek, möglicherweise in deren Lesesaal, wohl kriegszerstört 1944),
Johann Christian Senckenberg (Marmor, 1842; im Naturmuseum Senckenberg),
Johann Gerhard Christian Thomas (1838; früher in der Vorhalle der Stadtbibliothek, wohl kriegszerstört 1944),
Ludwig Friedrich Wilhelm von Wiesenhütten (Bronzebüste für dessen Denkmal am Wiesenhüttenplatz im heutigen Bahnhofsviertel, 1864; eingeschmolzen im Zweiten Weltkrieg) u. a. Grabmale auf dem Ffter Hauptfriedhof:
Johannes Büchner (An der Mauer 100, Wandstele; abgerissen 1950),
Friedrich Maximilian Hessemer (Gewann F II, Sandsteinstele mit Porträtmedaillon des Verstorbenen, 1863),
Emilie Gräfin von Reichenbach-Lessonitz (Gruft 29, neogotisches Grabmal, um 1843; abgeräumt um 1940), Wilhelm Reimherr (Gewann C 159-160, Bronzebüste des Verstorbenen, 1843; nur noch Konsole der Büste vorhanden), Metzler (Gewann C 143, neogotische Sandsteinstele mit bronzenem Engelsrelief, 1836), Schlosser [Gewann D 211, Kreuzigungsgruppe für ein neogotisches Sandsteingrabmal nach dem Entwurf von
Edward (von) Steinle, 1851; Spitze des Pfeilers mit der Skulptur nicht mehr vorhanden],
Eduard Franz Souchay (An der Mauer 64, Relief mit Thanatos und Hypnos, 1842; verschollen), Zickwolff-Malss (Gewann D 220, Sandsteinfigur der Caritas, 1843, und sandsteinernes Engelsrelief, 1861), Zwerger [Gewann D 256, sandsteinerner Heiligenstock mit Engelsbildnis als Grabmal für die verstorbene Tochter Sophie Amalie (1836-1841), 1844] u. a. Das Städel Museum besitzt die von Z. geschaffene Marmorstatuette eines nackten sitzenden Knaben mit Schmetterling.
Von seinen Ffter Künstlerkollegen wurde Z. mehrfach porträtiert, u. a. von
Edward (von) Steinle in einer Zeichnung anlässlich der Feier zu Z.s 25. Jubiläum in Ffm. (1854) und von
Albert Hendschel auf einem großen farbigen Karton zu Z.s Abschied von Ffm. (1866). Zwei Karikaturen Z.s (Aquarelle von unbekannter Hand, um 1865), versehen mit einem Spottvers von
Carl Christian Jügel aus dessen „Physionomika Hansworstika“, sind im ISG erhalten.
Z.s Enkelin, die Malerin Marie Cleophea Wucherer, geb. Z. (1873-1957), war seit 1899 mit dem Kronberger Maler
Fritz Wucherer verheiratet, den sie im Hause
Burger kennengelernt hatte.
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Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 585f.,
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