Nach dem Schulbesuch von 1908 bis 1913 in Ffm. und von 1913 bis 1920 in Bielefeld, Harburg, Hamburg und Kassel trat Z. Ende 1920 für eine Ausbildung zum gehobenen Kommunalverwaltungsbeamten in den Dienst der Stadt Kassel ein. Von 1923 bis 1931 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Göttingen und Berlin. Von 1931 bis 1945 niedergelassener Anwalt am Amts- und Landgericht Kassel. Z., schon seit 1919 Mitglied der SPD und des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, war von 1929 bis 1933 Stadtverordneter seiner Partei in Kassel, wo er sich u. a. mit dem späteren Volksgerichtshofspräsidenten Roland Freisler heftige Rededuelle lieferte. 1933 kurze Verhaftung durch die Gestapo und Verbot, sich politisch zu betätigen. Von 1941 bis 1945 Kriegsdienst bei der Wehrmacht.
Nach Entlassung aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft 1945 zunächst Direktor des Landgerichts Kassel. Von Oktober 1945 bis 1949 unter Geiler und Stock und von 1950 bis 1963 (in Personalunion als Ministerpräsident) Justizminister in Hessen, wo er an der hessischen Landesverfassung mitarbeitete. Von 1946 bis 1949 und von 1950 bis 1964 Direktor des Landespersonalamts. 1947 Abgeordneter und stellvertretender Präsident des Wirtschaftsrats für das Vereinigte Wirtschaftsgebiet Ffm. 1948/49 arbeitete Z. als Mitglied des Parlamentarischen Rats an der Ausformulierung des Grundgesetzes mit. Von 1949 bis 1951 und 1961 Mitglied des Bundestags.
1950 trat Z. das Amt als Hessischer Ministerpräsident an, das er bis zu seinem krankheitsbedingten Rücktritt 1969 bekleidete. Unter seiner Regierung nahm Hessen einen enormen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung; er setzte etwa die Lernmittelfreiheit an den Schulen durch, förderte den Bau von Dorfgemeinschaftshäusern und rief den Hessentag ins Leben. Von 1954 bis 1970 Mitglied des Hessischen Landtags. 1953/54 und 1964/65 Präsident, von 1954 bis 1956 und 1965/66 Vizepräsident des Bundesrats. Seit 1949 Mitglied im Vermittlungsausschuss, dessen Vorsitz er seit 1955 führte.
Von 1947 bis 1969 Landesvorsitzender der SPD. Von 1950 bis 1970 Bezirksvorsitzender der SPD Hessen-Nord. Von 1952 bis 1970 Mitglied des SPD-Parteivorstands.
1947 Mitglied und Vorsitzender im Aufsichtsrat der Flughafen AG. Von 1947 bis 1955 Vorsitzender des Verwaltungsrats der Hessischen Landesbank.
Zahlreiche Fachartikel zu Fragen des Staatsrechts, Bundesrats und Bundesverfassungsgerichts.
Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Ehrendoktorwürde der Universitäten Ffm. (1953) und Gießen (1957), Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik (1954), Ehrenbürgerschaft der Stadt Ffm. (1966) und Wilhelm-Leuschner-Medaille des Landes Hessen (1971).
Porträtbüste (von
Knud Knudsen, 1966) im Plenarsaal des Hessischen Landtags.
Gedenktafel (von
Knud Knudsen, 1978) an der Ffter Paulskirche.
Georg-August-Z.-Schule, eine Gesamtschule, in Griesheim. Seit 1997 Georg-August-Z.-Medaille des Landes Hessen zur Würdigung hoher Verdienste und zur Anerkennung großen Engagements bei der Förderung von Kunst und Kultur. Seit 2002 Georg-August-Zinn-Preis der hessischen SPD zur Förderung von Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und sozialem Zusammenhalt in Hessen. Seit 2004 Georg-August-Z.-Preis für herausragende Forschungsarbeiten an hessischen Hochschulen.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 583f.,
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