Seit 1933 Leiter der Abteilung Ffm. des Reichsarchivs Potsdam (von 1953 bis 2000 Bundesarchiv-Außenstelle Ffm.), die 1925 als vertraglich an die Stadt Ffm. gebundenes Zentralarchiv durch Zusammenführung der Wetzlarer Reichskammergerichtsbestände, der Registraturen der Bundesversammlung von 1816 bis 1866 sowie der Archivalien der Ffter Nationalversammlung und der Provisorischen Zentralgewalt 1848/49 entstanden war. Verdient um die Betreuung, wissenschaftliche Erschließung und Erweiterung der Bestände, besonders durch den Erwerb politischer Abgeordneten-Nachlässe aus der Paulskirchenzeit. Das Reichsarchiv Abteilung Ffm. war zunächst provisorisch im Neuen Rathaus, von 1937 bis zur Auslagerung der Bestände ab 1942 im Holzhausenschlösschen untergebracht. Nach kriegsbedingter Unterbrechung, während der D. 1944 bei der Aktenauslagerung aus dem Reichsarchiv Potsdam und von 1944 bis 1947 als wissenschaftlicher Referent am Soziographischen Institut der Ffter Universität tätig war, übernahm er im Mai 1947 das größtenteils in Odenwälder Schlössern ausgelagerte und vollständig erhaltene Archiv wieder, zunächst noch unter Treuhandverwaltung des Ffter Stadtarchivs. Verdient um die Wiedererrichtung des Archivs als Außenstelle Ffm. des Bundesarchivs (seit Juni 1952). Zum 1.2.1954 als Oberarchivrat pensioniert. Seit 1957 Lehrauftrag, seit 1962 Honorarprofessur für Heeresgeschichte an der Ffter Universität.
Seit 1949 Mitglied der Ffter Historischen Kommission. Seit 1950 Wissenschaftlicher Beirat im Vorstand des Ffter Vereins für Geschichte und Landeskunde, dem er seit 1933 angehörte. Mitglied zahlreicher weiterer wissenschaftlicher Gremien, u. a. Obmann der Ffter Arbeitsgruppe der Familienkundlichen Gesellschaft. Freimaurer.
D. veröffentlichte über 40 wissenschaftliche Arbeiten, darunter Schriften zur Archivwissenschaft und zur Geschichte des 19. Jahrhunderts („Die Bedeutung des Reichsarchivs für die Wirtschaftswissenschaft“, 1925; „Die Zukunft des deutschen Archivwesens“, 1928; „Grundsätzliches zur Aufbewahrung und Kassation moderner Wirtschaftsakten“, 1932; „Aus dem Kreis um
Bismarck in Ffm.“, 1936; „Großdeutsche Stimmen 1848/49. Briefe, Tagebuchblätter, Eingaben aus dem Volk“, 1939; „Das Bundesarchiv, Abteilung Ffm. Entstehung, Aufgabe, Tätigkeit“, 1954; „Das Reichsarchiv. Tatsachen und Personen“, 1969), zur Soziologie („Die Abteilung Ffm. des Reichsarchivs als Fundstätte für die rheinische Orts- und Sippenforschung“, 1938; „Die soziale Schichtung des deutschen Parlaments seit 1848. Ein Spiegelbild der Strukturwandlung des Volkes“, 1952; „Die Ffter Loge zur Einigkeit 1742-1966. Ein Beitrag zur deutschen Geistes- und Sozialgeschichte“, 1967) und zur Heeresgeschichte („Das deutsche Offizierkorps in seinen historisch-soziologischen Grundlagen“, 1930). D.s Hauptwerk „Das deutsche Offizierkorps in Gesellschaft und Staat 1650-1945“ (1962) wurde zum internationalen Standardwerk (Übersetzung der 4. Aufl. ins Englische, 1965).
Schriftlicher Nachlass im ISG.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 149f.,
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