Bedeutendster Bildhauer Süddeutschlands um die Mitte des 17. Jahrhunderts. Nach Reisen durch Italien und Holland, wo er u. a. durch Bernini und Duquesnoy beeinflusst wurde, ließ sich G. 1648 in Ffm. nieder; er erwarb 1654 als „Kunstbildhauer“ das Bürgerrecht und nahm als Stadtkapitän bald eine angesehene Stellung ein.
Hauptwerk: Ausstattung des Bamberger Doms (1648-53) als früheste hochbarocke, nach einheitlichem Programm erstellte Ausschmückung einer Kirche nach dem Dreißigjährigen Krieg. Von G. stammen der Georgenaltar (1651-53), der Petersaltar (1649-51), der Heinrich- und Kunigundenaltar sowie der Mauritiusaltar. G.s Ausstattung wurde im Rahmen der Purifizierung des Doms ab 1834 entfernt und ging teilweise verloren. Einige Figuren wurden für den Dom zurückerworben (Kreuzigungsgruppe im Westchor, der Auferstandene und vier Engel in der Schatzkammer), andere kamen in Museumsbesitz (u. a. Büsten des heiligen Otto und des heiligen Hieronymus sowie Putten im HMF). Von 1662 bis 1664 war G. mit Arbeiten im Mainzer Dom (Plastiken des Partenheimer Altars) beauftragt, von 1669 bis 1671 mit Arbeiten für die Ffter Barfüßerkirche (nicht erhalten).
Sandrart, mit dem G. wahrscheinlich in Rom zusammentraf (ebenso wie mit dem jüngeren
Merian), schreibt ihm bedeutende kleinplastische Arbeiten zu, was auch durch G.s Nachlassinventar (1681; darin Aufzählung vieler Holz- und Elfenbeinplastiken) bestätigt wird.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 253,
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