Gobel, Conrad. Nachname auch: Göbel, Goebel, Gebel. Glocken- und Geschützgießer. * um 1498 Ffm., ▭ 27.12.1568 Ffm.
Sohn des Büchsenmeisters Nikolaus G. († 1508).
Ausbildung möglicherweise in Mainz. 1526 Übernahme der väterlichen Werkstatt von seinem älteren Bruder
Simon G. 1528 Ffter Bürger. Seit 12.5.1528 städtischer Büchsenmeister. G. goss Glocken für Beerfelden (1529), Reiskirchen bei Wetzlar (1537), Klein-Umstadt (1541), das Benediktinerkloster in Schlüchtern (1543), St. Stephan in Mainz (1544/45; verbrannt 1942), Brandoberndorf bei Wetzlar (1545), Hochheim am Main (Rathausglocke, 1548), Ebersheim bei Mainz (1557), die Einhardsbasilika in Seligenstadt (1557; umgegossen 1909) und Bad Soden (1558) sowie Glocken und Gusswerk für den Kardinal Albrecht von Brandenburg (vor 1546). Besonders die Sargplatte für den Kardinal (im Kunstgewerbemuseum Preußischer Kulturbesitz in Berlin) und die Zierrate seiner Glocken weisen G. als Renaissancekünstler von hoher Virtuosität aus. Er muss mit der italienischen Medaillenkunst vertraut gewesen sein, da er als Schmuck der Glocken Motive antiker Münzen und Medaillen verwandt hat. 1551 Guss von Gewichtssteinen für die Ffter Stadtwaage. 1553/54 und 1560 Gießen von Geschützen für die Stadt Ffm. (u. a. „Wilder Mann“ und „Wilde Frau“, 1560). 1553 geriet G. nach einem Unfall mit den Lieferungen an den Rat der Stadt in Verzug und musste infolgedessen als Büchsenmeister einem Konkurrenten weichen. 1560 Übergabe der Werkstatt an seinen Sohn Nikolaus G. (1538-1576), der 1565 Bürger und Büchsenmeister wurde.
Eine Bronzefigur der Kleopatra (HMF) wird G. zugeschrieben.
Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 254,
verfasst von: Sabine Hock.
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Lexika:
Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. durch die Historische Commission bei der Königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bde. München/Leipzig 1875-1912. R. Bergau in: ADB 9 (1879), S. 297. |
Thieme, Ulrich/Becker, Felix: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bde. Leipzig 1907-50.Thieme/Becker 14 (1921), S. 277f. |
Zülch, Walther Karl: Ffter Künstler 1223-1700. Ffm. 1935, unveränderter Nachdr. 1967.Zülch, S. 303-306.
Literatur:
Archiv für Fft.s Geschichte und Kunst. Bisher 78 Bde. Ffm. 1839-2019.Schneider, Friedrich: Conrat Gobel. Gießer zu Fft. um die Mitte des 16. Jahrhunderts. In: AFGK NF 6 (1877), S. 415-422. |
Bund, Konrad (Hg.): Ffter Glockenbuch. Ffm. 1986. (Mitteilungen aus dem Ffter Stadtarchiv 4).Bund: Glockenbuch 1986, S. 183-189.
GND: 136541585 (
Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise:
Hock, Sabine: Gobel, Conrad. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/2388
Stand des Artikels: 12.9.1988