Während des Studiums Korrespondent des Ffter „Illustrierten Blatts“.
Von 1945 bis 1974 Direktor des Ffter Zoos. Große Verdienste um den Wiederaufbau des im Krieg stark zerstörten Zoologischen Gartens, der sich dank G. zu einem der bedeutendsten Tiergärten in der Bundesrepublik Deutschland entwickelte. Vor allem zu erwähnen sind G.s Erfolge in Haltung und Zucht seltener Tiere (u. a. Okapis) und in der Zucht von Menschenaffen (vor allem Gorillas) und Wölfen. 1960 gründete G. die „Zooschule“, damals die erste zoopädagogische Einrichtung auf dem europäischen Festland, für deren Aufbau und Leitung er die Zoologin Rosl Kirchshofer (1928-2020) einstellte; daraus ging die heutige „Zoopädagogische Abteilung“ zur Vermittlung tiergartenbiologischer Inhalte an alle Zoobesucher hervor. Angesichts des begrenzten Platzes für den mitten in der Stadt gelegenen Zoo plante G. eine Außenstelle mit Freigehegen in der Nidda-Aue. Der „Niddazoo“, bereits 1975 mit ersten Tiergehegen eröffnet, musste jedoch der Bundesgartenschau 1989 weichen. Die daraufhin 1987 vorgestellten Planungen für eine Zoo-Dependance am Niederurseler Hang wurden ebenfalls nicht verwirklicht, und das vorgesehene Gelände wurde Mitte der 1990er Jahre für den Wohnungsbau freigegeben. Seitdem konzentriert sich der Ffter Zoo wieder auf seinen angestammten Platz als „Innenstadtzoo“ und dessen Modernisierung.
G. unternahm zahlreiche Forschungsreisen, über die er Bücher und Filme veröffentlichte. 1956 drehte er zusammen mit Sohn
Michael G. in Afrika den Dokumentarfilm „Kein Platz für wilde Tiere“, der den Goldenen Bären und den Bundesfilmpreis erhielt. 1956 war G. auch erstmals im Fernsehen mit der Sendung „Gorillas wollen schlafen gehen“, die für den Ffter Zoo warb. Daraus ging ab dem 28.10.1956 die Sendung „Ein Platz für wilde Tiere“, dann die Serie „Ein Platz für Tiere“ hervor, die mit ca. 175 Folgen über 30 Jahre lang im Fernsehen lief und häufig Tiere aus dem Ffter Zoo vorstellte. Der Film „Serengeti darf nicht sterben“ (1959), während dessen Dreharbeiten
Michael G. tödlich verunglückte, war der erste deutsche Film, der mit dem „Oscar“ ausgezeichnet wurde.
Engagierter Naturschützer. Beauftragter für Naturschutz und Landschaftspflege der Bundesregierung (1969-73). Präsident der Zoologischen Gesellschaft von 1858 in Ffm. Mitglied in zahlreichen weiteren Fachorganisationen.
Herausgeber der Lexika „G.s Tierleben“ (13 Bde., 1968-74) und „G.s Enzyklopädie (5 Bde., 1987/88 posthum erschienen). Chefredakteur der Zeitschrift „Das Tier“.
„Auf den Mensch gekommen“ (Memoiren, 1974).
Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Ehrenplakette der Stadt Ffm. (1958), Großes Bundesverdienstkreuz (1969) mit Stern (1974) und Ehrenpräsidentschaft der Universität Moskau.
Bronzebüste (Abguss eines Tonmodells von Joy Flinsch Buba, 1959) im HMF.
Bernhard-G.-Allee (bis 2008 „Am Tiergarten“) am Zoo. Das Tag-und-Nacht-Haus für Kleinsäugetiere („24-Stunden-Haus“) im Zoo, dessen Bau von G. initiiert, noch in seiner Amtszeit als Zoodirektor geplant (ab 1968) und begonnen (ab 1971) wurde, wurde anlässlich von G.s Pensionierung 1974 nach ihm benannt. Zur Eröffnung des „G.-Hauses“ 1978 wurde dort eine Porträtbüste G.s (ein weiterer Bronzeabguss der Büste von Joy Flinsch Buba, 1959) aufgestellt. Seit 2013 KfW-Bernhard-Grzimek-Preis für herausragende Verdienste im Engagement für den Erhalt der Artenvielfalt und Biodiversität, vergeben zweijährlich von der in Ffm. ansässigen KfW Stiftung.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 281,
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