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Grzimek, Bernhard

Direktor des Ffter Zoos von 1945 bis 1974.

Grzimek, Bernhard Klemens Maria Hoffbauer [sic!] Pius. Prof. Dr. med. vet. Dr. h. c. Zoologe. Naturschützer. Schriftsteller. Filmemacher. * 24.4.1909 Neiße/Schlesien, † 13.3.1987 Ffm., beigesetzt am Rande des Ngorongoro-Kraters (Tansania).
Während des Studiums Korrespondent des Ffter „Illustrierten Blatts“.
Von 1945 bis 1974 Direktor des Ffter Zoos. Große Verdienste um den Wiederaufbau des im Krieg stark zerstörten Zoologischen Gartens, der sich dank G. zu einem der bedeutendsten Tiergärten in der Bundesrepublik Deutschland entwickelte. Vor allem zu erwähnen sind G.s Erfolge in Haltung und Zucht seltener Tiere (u. a. Okapis) und in der Zucht von Menschenaffen (vor allem Gorillas) und Wölfen. 1960 gründete G. die „Zooschule“, damals die erste zoopädagogische Einrichtung auf dem europäischen Festland, für deren Aufbau und Leitung er die Zoologin Rosl Kirchshofer (1928-2020) einstellte; daraus ging die heutige „Zoopädagogische Abteilung“ zur Vermittlung tiergartenbiologischer Inhalte an alle Zoobesucher hervor. Angesichts des begrenzten Platzes für den mitten in der Stadt gelegenen Zoo plante G. eine Außenstelle mit Freigehegen in der Nidda-Aue. Der „Niddazoo“, bereits 1975 mit ersten Tiergehegen eröffnet, musste jedoch der Bundesgartenschau 1989 weichen. Die daraufhin 1987 vorgestellten Planungen für eine Zoo-Dependance am Niederurseler Hang wurden ebenfalls nicht verwirklicht, und das vorgesehene Gelände wurde Mitte der 1990er Jahre für den Wohnungsbau freigegeben. Seitdem konzentriert sich der Ffter Zoo wieder auf seinen angestammten Platz als „Innenstadtzoo“ und dessen Modernisierung.
G. unternahm zahlreiche Forschungsreisen, über die er Bücher und Filme veröffentlichte. 1956 drehte er zusammen mit Sohn Michael G. in Afrika den Dokumentarfilm „Kein Platz für wilde Tiere“, der den Goldenen Bären und den Bundesfilmpreis erhielt. 1956 war G. auch erstmals im Fernsehen mit der Sendung „Gorillas wollen schlafen gehen“, die für den Ffter Zoo warb. Daraus ging ab dem 28.10.1956 die Sendung „Ein Platz für wilde Tiere“, dann die Serie „Ein Platz für Tiere“ hervor, die mit ca. 175 Folgen über 30 Jahre lang im Fernsehen lief und häufig Tiere aus dem Ffter Zoo vorstellte. Der Film „Serengeti darf nicht sterben“ (1959), während dessen Dreharbeiten Michael G. tödlich verunglückte, war der erste deutsche Film, der mit dem „Oscar“ ausgezeichnet wurde.
Engagierter Naturschützer. Beauftragter für Naturschutz und Landschaftspflege der Bundesregierung (1969-73). Präsident der Zoologischen Gesellschaft von 1858 in Ffm. Mitglied in zahlreichen weiteren Fachorganisationen.
Herausgeber der Lexika „G.s Tierleben“ (13 Bde., 1968-74) und „G.s Enzyklopädie (5 Bde., 1987/88 posthum erschienen). Chefredakteur der Zeitschrift „Das Tier“.
„Auf den Mensch gekommen“ (Memoiren, 1974).
Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Ehrenplakette der Stadt Ffm. (1958), Großes Bundesverdienstkreuz (1969) mit Stern (1974) und Ehrenpräsidentschaft der Universität Moskau.
Bronzebüste (Abguss eines Tonmodells von Joy Flinsch Buba, 1959) im HMF.
Bernhard-G.-Allee (bis 2008 „Am Tiergarten“) am Zoo. Das Tag-und-Nacht-Haus für Kleinsäugetiere („24-Stunden-Haus“) im Zoo, dessen Bau von G. initiiert, noch in seiner Amtszeit als Zoodirektor geplant (ab 1968) und begonnen (ab 1971) wurde, wurde anlässlich von G.s Pensionierung 1974 nach ihm benannt. Zur Eröffnung des „G.-Hauses“ 1978 wurde dort eine Porträtbüste G.s (ein weiterer Bronzeabguss der Büste von Joy Flinsch Buba, 1959) aufgestellt. Seit 2013 KfW-Bernhard-Grzimek-Preis für herausragende Verdienste im Engagement für den Erhalt der Artenvielfalt und Biodiversität, vergeben zweijährlich von der in Ffm. ansässigen KfW Stiftung.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 281, verfasst von: Sabine Hock.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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Lexika: Hahn, Peter (Hg.): Literatur in Fft. Ein Lexikon zum Lesen. Ffm. 1987.Hahn (Hg.): Literatur in Fft. 1987, S. 226-229. | Reufsteck, Michael/Niggemeier, Stefan: Das Fernsehlexikon. Alles über 7.000 Fernsehsendungen von Ally McBeal bis zur ZDF-Hitparade. Mit einem Vorwort von Bastian Pastewka. München 2005.Reufsteck/Niggemeier: Fernsehlex., S. 926f.
Literatur:
                        
Crone, Michael/Sarkowicz, Hans (Hg.): hr – Hier kommt Hessen. 60 Jahre Radio und Fernsehen. Mit Beiträgen von Christiane Kreiner, Manfred Krupp, Dorothee Meyer-Kahrweg, Gert Lütgert, Heinz-Dieter Sommer, Joachim Weinmann. Unter Mitarb. v. Manuela Friedrich, Sabine Jansen, Marc Urban. Ffm. 2008.Crone/Sarkowicz (Hg.): 60 Jahre Hessischer Rundfunk 2008, S. 246. | Grzimek, Bernhard: Auf den Mensch gekommen. Erfahrungen mit Leuten. Stuttgart 1974.Grzimek: Auf den Mensch gekommen 1974. | Häfner, Markus: Abgelichtet! Stars in Fft. Neustadt a. d. Aisch 2021. (Kleine Schriften des Instituts für Stadtgeschichte).Häfner: Abgelichtet! Stars in Fft. 2021, S. 58, 60f. | Henk, Malte: Der Mann, der die Tiere liebte. Sonderbeilage zur Verleihung des KfW-Bernhard-Grzimek-Preises 2013. [Nachdruck aus: Geo 2008.] Hamburg 2013. (Geo 2013, H. 5, Beilage).Henk: Der Mann, der die Tiere liebte 2013. | Link, Katja: Fft. Das Profil einer Stadt. Portrait of a City. Physionomie d’une Ville. Dortmund [Copyright 1968].Link: Profil einer Stadt 1968, S. 142f. | Sarkowicz, Hans: Hessen hat ein Gesicht. Außergewöhnliche Persönlichkeiten gestern und heute. Ausgewählt von Klaus Eiler, Volker Mosbrugger, Hans Sarkowicz, Klaus Pohl, Bernd Loebe, Juliane Kuhlmann und Klaus Euteneuer. Ffm. 2013.Sarkowicz: Hessen hat ein Gesicht 2013, S. 60-62. | Sewig, Claudia: Der Mann, der die Tiere liebte. Bernhard Grzimek. Biografie. Bergisch Gladbach 2009.Sewig: Der Mann, der die Tiere liebte. Bernhard Grzimek 2009. | Wolters, Dierk: Große Namen in Fft. Wer wo lebte. Ffm. 2009, erw. Neuaufl. 2012.Wolters: Wer wo lebte 2009, S. 58f.; Neuaufl. 2012, S. 82-84.
Quellen: Ffter Allgemeine Zeitung. Ffm. 1949-heute.Bartetzko, Dieter: Der mit den Tieren warb. In: FAZ, Nr. 91, 20.4.2009, S. 8. | ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/259, 19.889 u. 19.903.

GND: 118543040 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Hock, Sabine: Grzimek, Bernhard. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/2448

Stand des Artikels: 19.1.1989