Spätestens seit 1921 [nach anderen Angaben: bereits seit 1919 oder 1920] in Ffm. als Chemiker und Werksleiter bei den Cassella-Werken. Leitete die Modernisierung und den Ausbau des Werks an der Mainkur und bemühte sich um die Erweiterung der sozialen Leistungen für Betriebsangehörige (u. a. Errichtung eines Reisefonds). Seit 1926 ordentliches Vorstandsmitglied der IG Farbenindustrie AG. Seit 1931 [nach anderen Angaben: 1932] im Ruhestand.
Mitglied in zahlreichen Aufsichtsräten bedeutender Industrieunternehmen.
Förderer und Sammler deutscher expressionistischer Kunst. H.s bedeutende Kunstsammlung ist durch den persönlichen Stil des Sammlers, nicht durch das Streben nach dokumentarischer Vollständigkeit oder sicherer Geldanlage geprägt. H. suchte vielmehr den menschlichen Kontakt zu den Künstlern, deren Werke er sammelte (vgl. die Korrespondenz von H., veröffentlicht 2004); so verband ihn vor allem mit
Ernst Ludwig Kirchner eine enge Freundschaft. Auch finanziell stand er den expressionistischen Künstlern zur Seite. H.s Sammlung expressionistischer Werke umfasste 74 Gemälde (davon ein Drittel von
Kirchner), über 200 Aquarelle, rund 1.000 Zeichnungen und Grafiken sowie 16 Plastiken. Neben
Kirchner waren u. a. Heckel, Schmidt-Rottluff, Kokoschka, Rohlfs, Otto Müller, Franz Marc, Lehmbruck und Nay vertreten.
H. wollte die Sammlung einem deutschen Museum vererben, doch bei seinem Tod 1940 wagte keine Galerie, dieses Vermächtnis „entarteter Kunst“ anzunehmen. Das Städel erklärte sich bereit, H.s Sammlung zusammen mit den eigenen Beständen auszulagern. Damit wurden die Bilder vor der Vernichtung bewahrt, denn H.s Wohnhaus wurde bei einem Bombenangriff zerstört. Die Sammlung wurde dem Städel komplett zum Kauf angeboten, aber trotz günstiger Konditionen nicht erworben. Im Jahr 1948 dann übereigneten die Erben H.s einen wesentlichen Teil der Sammlung, nämlich die rund 1.000 Zeichnungen und Druckgrafiken, dem Städel. Zudem gelangten mehrere
Kirchner-Gemälde aus H.s Besitz an das Städel, darunter ein Porträt H.s (1928-32) sowie „Nackte Frau mit Hut“ (1907) und „Handorgler in Mondnacht“ (1924).
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 294f.,
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