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Kirchner, Ernst Ludwig

Kirchner, Ernst Ludwig. Psd.: Louis de Marsalle. Diplom-Ingenieur. Maler. Grafiker. Bildhauer. * 6.5.1880 Aschaffenburg, † 15.6.1938 (Davos-)Frauenkirch.
Im Sanatorium Kohnstamm in Königstein wollte sich K. 1915/16 von einem körperlichen und nervlichen Zusammenbruch erholen, den er während seines Kriegsdiensts erlitten hatte. Von Königstein aus besuchte er häufig die Stadt Ffm., in der er als Kind (vor 1887) einmal gelebt hatte. Der Kunsthändler Ludwig Schames, mit dem sich K. anfreundete (vgl. K.s Porträtholzschnitt von Ludwig Schames, Jahresgabe des Ffter Kunstvereins 1918), veranstaltete 1916 die erste K.-Ausstellung in Ffm., der bis 1925 weitere folgten.
Neben Zeichnungen, Grafiken und Gemälden mit Ansichten von Ffm. wie von Königstein und Umgebung schuf K. während seines Sanatoriumsaufenthalts seine meisterhafte Holzschnittfolge zu Adalbert von Chamissos „Peter Schlemihl“ (1915). Außerdem malte er das Treppenhaus des Brunnenturms im Sanatorium Kohnstamm mit Wandbildern aus, die an seine Aufenthalte auf Fehmarn erinnernde Badeszenen zeigten (1916; beseitigt 1933). K.s bekanntestes Ffter Gemälde aber ist das Bild „Westhafen in Ffm.“ (1916; im Besitz des Städelschen Kunstinstituts).
Um 1915 lernte K. den Chemiker Dr. Carl Hagemann kennen, der sein Freund und der wichtigste Sammler seiner Werke wurde (vgl. K.s Porträtgemälde von Carl Hagemann, 1928-33; im Besitz des Städelschen Kunstinstituts). Um den seit etwa 1920 in Ffm. lebenden Hagemann zu besuchen, kam K. 1925/26, 1928, 1929 und 1931 nach Ffm. Bei einem dieser Besuche entstand das Gemälde „Eiserner Steg“ (1925; im Besitz des Städtischen Kunstmuseums Bonn).
Das Ffter Städelsche Kunstinstitut besitzt mit rund 400 Blatt Druckgrafik, rund 100 Zeichnungen und Aquarellen, elf Gemälden, einem Teppich und einer Holzskulptur die größte und bedeutendste K.-Sammlung. Schon 1923 hatte Georg Swarzenski drei Gemälde von K. für das Städel angekauft; außerdem hatte der Künstler selbst dem Institut 14 Zeichnungen und elf Druckgrafiken geschenkt. Dieser erste K.-Bestand des Städel wurde jedoch 1937 als „entartete Kunst“ beschlagnahmt. Den Grundstock des heutigen K.-Bestands am Städel bildet die Sammlung Hagemann, die wohl durch Städeldirektor Ernst Holzinger vor dem Zugriff der Nationalsozialisten gerettet wurde. Zudem gibt es im Rhein-Main-Gebiet zahlreiche Privatsammlungen mit Werken K.s.
Briefwechsel, u. a. mit Carl Hagemann (hg. v. Hans Delfs, 2010).
Immer wieder fanden in Ffm. K.-Ausstellungen statt (u. a. im Städel, 1950, 1974, 1980 und 2010; im Ffter Kunstverein, 1970 und 1978; im Ffter Kunstkabinett, 1978 und 1981/82; in der Galerie Jahrhunderthalle Hoechst, 1987/88).

Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 394f., verfasst von: Sabine Hock.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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Lexika: Neue Deutsche Biographie. Hg. v. d. Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Bisher 27 Bde. (bis Wettiner). Berlin 1953-2020.Annemarie Dube-Heynig in: NDB 11 (1977), S. 658-661. | Vollmer, Hans: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. 6 Bde. Leipzig 1953-62.Vollmer 3 (1956), S. 49f.
Literatur:
                        
Museum Giersch (Hg.): Expressionismus im Rhein-Main-Gebiet. Künstler – Händler – Sammler. Katalogred.: Christoph Otterbeck, Birgit Sander, Manfred Großkinsky, Sophia Dietrich. Ffm./Petersberg 2011.Kat. Expressionismus im Rhein-Main-Gebiet 2011, bes. S. 20-31, 242-247, 250f., 270f., 404f.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/2.267.

GND: 118562398 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Hock, Sabine: Kirchner, Ernst Ludwig. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/2905

Stand des Artikels: 25.5.1990