Studium der Medizin in Würzburg, Straßburg und München. 1890 Approbation und Promotion in München. Seit 1890 praktischer Arzt und Kinderarzt in Ffm. 1921 Habilitation in Ffm. Seitdem lehrte H. zunächst als Privatdozent, seit 1926 als außerordentlicher Professor für soziale Medizin an der Ffter Universität, bis ihm im September 1933 die Lehrbefugnis aufgrund des nationalsozialistischen Berufsbeamtengesetzes entzogen wurde. Von diesem Schock erholte sich H. nicht mehr; er erlitt 1934 einen Nervenzusammenbruch und starb nach einigen Jahren in der israelitischen Jacoby’schen Heil- und Pflegeanstalt für Nerven- und Gemütskranke in Bendorf-Sayn bei Koblenz.
Von 1917 bis 1924 Stadtverordneter (bis 1919 FVP, dann DDP).
Sehr engagiert auf dem Gebiet der Sozialmedizin. Vorkämpfer der sozialen Ausgestaltung der Tuberkulosefürsorge in Ffm. Aktive Beteiligung am politischen Leben der Israelitischen Gemeinde in Ffm., u. a. als Vorsitzender des Centralvereins für jüdisches Gemeindeleben und als Mitglied im Ausschuss bzw. in der Gemeindevertretung der Israelitischen Gemeinde Ffm. Verdient um die neue fortschrittliche Gemeindeverfassung von 1921.
Verfasser von medizinischen und medizinhistorischen Schriften, vor allem zur öffentlichen Gesundheitspflege in Ffm., u. a. „Die Arbeiterwohnungsfrage in Deutschland am Beginn des 20. Jahrhunderts, vom ärztlich-hygienischen Standpunkt beleuchtet“ (1903), „Die Säuglingssterblichkeit in Ffm.“ (1911), „Die jüdische Wohlfahrtspflege in Deutschland, ihre geschichtliche Entwicklung und ihre gegenwärtige Leistung“ (1913), „
Theodor Neubürger“ (1917), „Die öffentliche Gesundheitspflege in Ffm.“ (1920) und „Bevölkerungsbewegung der Ffter Juden“ (1924).
Herausgeber der Festschrift zur Einweihung des neuen Krankenhauses der Ffter Israelitischen Gemeinde 1914.
Seit 2015 Stolperstein für H. vor dem Haus Reuterweg 57 im Westend, wo er seine Arztpraxis hatte.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 301,
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