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Bolongaro, Joseph Maria Markus

Bauherr des Bolongaropalasts in Höchst.

Bolongaro, Joseph (eigentl.: Guiseppe) Maria Markus. Großkaufmann. Schnupftabakfabrikant. * 25.3.1712 Stresa/Lago Maggiore, † 29.5.1779 Höchst/Main (heute: Ffm.-Höchst).
B. besuchte als junger Mann wahrscheinlich alljährlich die Messen in Ffm. und Leipzig. 1734 bestellte die Amsterdamer Firma „Gebrüder Matthey“ die Brüder Franz Maria († 1754), Jakob Philipp († 1780) und Joseph Maria Markus B. zu ihren Vertretern in Deutschland mit Sitz in Ffm., wo die Firma ein Warenlager an Schnupftabak, Tee und Kaffee hatte. 1743 übernahmen die Brüder B. das Matthey’sche Unternehmen und bauten es zur bedeutendsten Tabakhandlung und Schnupftabakfabrik Europas aus. Während Jakob Philipp B. die Filiale in Amsterdam leitete, stand Joseph Maria Markus B. dem Ffter Geschäft vor. B. handelte außerdem mit Südweinen, Gewürzen und weiterhin mit Tee und Kaffee; daneben war er als Bankier tätig. Joseph Maria Markus B. erwarb das Haus zum Wölffchen in der Töngesgasse. Errichtete Zweigniederlassungen in Antwerpen, Leipzig und Würzburg. Seit 1737 bemühte sich B. um das Ffter Bürgerrecht, doch wurden seine Gesuche wegen seiner katholischen Konfession und seiner italienischen Herkunft durch den Rat abgelehnt. 1756 wurde B. nach persönlicher Intervention des Kaisers als Beisasse in Ffm. aufgenommen, aber mit einer beträchtlichen Sondersteuer „zum Schutz seiner persönlichen Sicherheit“ belegt. Nach weiteren Streitigkeiten mit dem Rat wollte er Ffm. verlassen, sich auf seine Besitzungen in Stresa zurückziehen und sein in Ffm. erworbenes Vermögen seinem Bruder Jakob Philipp B. und dessen Töchtern zukommen lassen. Da die Stadt in diesem Fall ein Zehntel seines Vermögens eingezogen hätte, entschloss sich B., nach Höchst zu übersiedeln, weil bei Umzug auf kurmainzisches Gebiet die Abgabe des Zehnten entfiel. Kurfürst Emmerich Joseph von Mainz (1707-1774), der bei Höchst eine nach ihm benannte Neustadt als Zentrum für die Industrie plante („Emmerichstadt“) und mit der Übersiedlung B.s dorthin gewisse wirtschaftliche Ziele verfolgte, genehmigte 1771 die Ansiedlung B.s in Höchst. B. wurde unentgeltlich Höchster Bürger, wurde als Patrizier angesehen und erhielt große Vorrechte (wie die Berechtigung zum Ankauf von Freigütern und Zollfreiheit). Zum Dank für diese freundliche Aufnahme stiftete B. dem Kurfürsten 10.000 Gulden, die z. T. zum Ausbau des Mainzer Doms verwendet wurden. Der Kurfürst förderte daraufhin den Bau des – ursprünglich als Geschäftshaus gedachten – Höchster B.palasts (erbaut 1772-75).
B. wurde im Chor der Justinuskirche beigesetzt.
Die B.straße in Höchst ist nach ihm benannt.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 89f., verfasst von: Sabine Hock.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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Lexika: Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten. Wiesbaden 1985, 2., überarb. Aufl. 1992. (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau XXXIX).NB 1985, S. 34f., Nr. 212; 1992, S. 67f., Nr. 383. | Schrotzenberger, Robert: Francofurtensia. Aufzeichnungen zur Geschichte von Ffm. 2., vermehrte u. verbesserte Aufl. Ffm. 1884.Schrotzenberger, S. 27.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/1.218.

GND: 1070764620 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Hock, Sabine: Bolongaro, Joseph Maria Markus. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/2514

Stand des Artikels: 27.3.1987