Aus einer Scharfrichterfamilie stammend. Bruder von
Johann Michael H.Seit 1787 Arzt in Ffm. Verdient um die Einrichtung des Hauptfriedhofs (1828), für die er sich in mehreren Schriften einsetzte (u. a. „Einige Bemerkungen über den Scheintod und die Gefahr einer zu frühen Beerdigung“, 1819; „Über Kirchhöfe, Begräbnißplätze und deren zweckmäßige Anlage in Beziehung auf das öffentliche Gesundheitswohl mit besonderer Hinsicht auf unsere Stadt“, 1820; „Mein letztes Wort über die Verlegung des Kirchhofs und seine neuesten Fürsprecher“, 1821; „Mein erstes Wort über den Buchhändler
Varrentrapp und dessen sogenannte Berichtigung meiner letzten Schrift über die Verlegung des Kirchhofs“; zudem eine „Skizzirte Geschichte und Beschreibung des Friedhofs zu Ffm.“, 1834). Dabei beschäftigte H. vor allem die Problematik des Scheintodes, und er setzte in der Kommission zur Anlage des neuen Friedhofs die Einrichtung entsprechender Alarmanlagen für das Erkennen von Scheintoten durch.
Verfasser populärwissenschaftlicher medizinischer Schriften, u. a. „Wie können Frauenzimmer frohe Mütter gesunder Kinder werden und selbst dabei gesund und schön bleiben“ (1789), „Etwas zur Beherzigung für Menschen, denen ihre Gesundheit lieb ist. Für Leser aus allen Ständen, die Ärzte ausgenommen“ (1793) und „Für Hypochondristen, Nervenkranke, Gichtpatienten und Auszehrende nebst diätetischen Vorschriften in verschiedenen andern Krankheiten und einem Anhange, wie man sich bei plötzlichen Unglücksfällen, z. B. ertrunkenen, erfrorenen, vom Blitze gerührten und vergifteten Personen zu verhalten habe“ (mit Johann Valentin Müller, 1795).
Mitherausgeber (mit Johann Valentin Müller) der „Ffter medizinischen Annalen für Aerzte, Wundärzte, Apotheker und denkende Leser aus allen Ständen“ (seit 1789), die ihre Fortsetzung im „Medicinischen Wochenblatt (...)“ (seit 1790), dann im „Medizinischen Rathgeber für Aerzte (...)“ (1794-96) fanden, und des „Medizinischen Repertoriums über Gegenstände aus allen Fächern der Arzneywissenschaft“ (seit 1798).
Ölporträt (von unbekannter Hand, vor 1845) im Besitz der Dr. Senckenbergischen Stiftung.
H. war als schwer zugänglicher, verbitterter Hagestolz bekannt. In seinem Testament bestimmte er, sein Vermögen seinem Kutscher zu vermachen, während seine Verwandten mit geringfügigen Legaten abgespeist wurden.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 341,
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