Horowitz, Pinchas Halevi (auch: Pinchas Levi, Pinchas ben Zwi, Pinehas Halevi). Rabbiner. * um 1730 Czortków (damals Polen, heute Ukraine), † 1.7.1805 Ffm.
Seit 1771 Oberrabbiner in Ffm. Unter seiner Führung wurde Ffm. zur zentralen Muttergemeinde der jüdischen Welt, zumal sich hier zahlreiche bedeutende Gelehrte um ihn versammelten. H., einer der letzten deutschen Pilpulisten, war zwar in der traditionellen Orthodoxie des Judentums verwurzelt, aber doch relativ liberal eingestellt. Zu den Kaiserkrönungen 1790 und 1792 hielt er Festgottesdienste in der Hauptsynagoge und predigte in hochdeutscher Sprache. Gegner der mystisch-kabbalistischen Kreise um Rabbi Nathan Adler und der aufklärerischen Strömungen (Moses-Mendelssohn-Kreis) in Ffm. Der Aufklärung gegenüber war H. in seinen späteren Lebensjahren konzessionsbereiter; so genehmigte er dann die Machsor-Übersetzung von
Wolf Heidenheim.
Verfasser theologischer Schriften, vor allem bedeutender Kommentare zu Talmudtraktaten („Hafla’ah“, 1786; „Sefer hamikna“, 1800). Sein „Hafla’ah“ wurde so berühmt, dass der Name des Werks auf den Autor überging und H. im frankfurterischen Jiddisch „Haflo-eh“ genannt wurde.
Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 357,
verfasst von: Sabine Hock.
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Lexika:
Bibliographie zur Geschichte der Ffter Juden 1781-1945. Hg. v. der Kommission zur Erforschung der Geschichte der Ffter Juden. Bearb. v. Hans-Otto Schembs mit Verwendung der Vorarbeiten von Ernst Loewy u. Rosel Andernacht. Ffm. 1978.Bibliogr. z. Gesch. d. Ffter Juden, S. 504 (unter Hurwitz). |
Herlitz, Georg/Kirschner, Bruno: Jüdisches Lexikon. Ein enzyklopädisches Handbuch des jüdischen Wissens. 4 Bde. Berlin 1927-30.Leon Julius Silberstrom in: JL 2 (1928), Sp. 1671 (unter Horovitz).
Literatur:
Arnsberg, Paul: Die Geschichte der Ffter Juden seit der Französischen Revolution. Hg. v. Kuratorium für Jüdische Geschichte e. V., Ffm. Bearb. u. vollendet durch Hans-Otto Schembs. 3 Bde. Darmstadt 1983.Arnsberg: Gesch. d. Ffter Juden 1983, Bd. III, S. 220-222. |
Horovitz, Markus: Ffter Rabbinen. Ein Beitrag zur Geschichte der israelitischen Gemeinde in Ffm. 4 Bde. Ffm. 1882-85. 2., überarb. Aufl. mit Ergänzungen von Josef Unna. Hildesheim/New York 1972.Horovitz: Ffter Rabbinen 4 (1885), S. 24-91.
Internet:
Hessische Biografie, Kooperationsprojekt des Instituts für Personengeschichte in Bensheim und des Hessischen Instituts für Landesgeschichte in Marburg zur Erstellung einer umfassenden personengeschichtlichen Dokumentation des Landes Hessen. https://www.lagis-hessen.de/pnd/139414398Hess. Biografie, 24.1.2024. |
Wikipedia, Die freie Enzyklopädie, Hg.: Wikimedia Foundation Inc., San Francisco/Kalifornien (USA). https://de.wikipedia.org/wiki/Pinchas_HorowitzWikipedia, 24.1.2024.
GND: 139414398 (
Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise:
Hock, Sabine: Horowitz, Pinchas Halevi. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/2788
Stand des Artikels: 23.3.1990