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Impekoven, Toni

Intendant der Städtischen Bühnen Ffm. von 1945 bis 1947.

Impekoven, Anton Josef Lorenz, gen. Toni. Schauspieler. Regisseur. Theaterleiter. Bühnenschriftsteller. * 21.6.1881 Köln, † 5.5.1947 Hofgut Rosenau bei (Dreieich-)Sprendlingen, begraben in Ffm.
Vater der Tänzerin Niddy I.
Seit 1914 Schauspieler am Ffter Theater. Charakterdarsteller und Komiker. Rollen: Narren in Shakespeare-Lustspielen, Jetter in „Egmont“, Peter in „Die Räuber“, der Kapuziner in „Wallensteins Lager“, der Wirt in „Minna von Barnhelm“, Selbitz in „Götz von Berlichingen“, Kottwitz in „Der Prinz von Homburg“, Dorfrichter Adam in „Der zerbrochne Krug“, die Titelrolle in „Der Hauptmann von Köpenick“, der alte Knie in „Katharina Knie“ u. a. I. war einer der beliebtesten Ffter Schauspieler. Im September 1939 feierte er das 25. Bühnenjubiläum in seiner eigenen Bearbeitung von Holbergs Lustspiel „Herr Vielgeschrey“. Bereits seit 1929 führte er auch Regie am Ffter Theater, u. a. in den Stücken: „Die neue Sachlichkeit“ (Premiere am 1.3.1930), „Sturm im Wasserglas“ (11.11.1930), „Robert und Bertram“ (20.6.1931 und 27.5.1939), „Der Raub der Sabinerinnen“ (2.4.1932), „Der alte Textor“ (3.4.1933), „Die deutschen Kleinstädter“ (3.8.1934), „Das kleine Hofkonzert“ (23.11.1935 und 27.1.1940), „Krach im Hinterhaus“ (18.7.1936), „Lumpacivagabundus“ (14.1.1937), „Der zerbrochne Krug“ (1.2.1937), „Der Meisterboxer“ (15.7.1940), „Der Verschwender“ (28.4.1942), „Der Löwe von San Marco“ (1.12.1942), „Scampolo“ (8.7.1943). Die von I. inszenierte Komödie „Krampus und Angelika“ war am 24.8.1944 die letzte Premiere eines Theaterstücks in Ffm. vor der Schließung aller Bühnen wegen des „totalen Kriegs“.
I.s künstlerische und organisatorische Arbeit am Theater blieb weitgehend unbeeinflusst vom Avantgardismus der 1920er Jahre und von den politischen Ereignissen nach 1933. Den von Goebbels verliehenen Titel „Staatsschauspieler“ lehnte er jedoch ab. In den letzten Kriegsjahren musste er die Theaterarbeit aufgeben und lebte zurückgezogen auf dem Hofgut eines Freundes. 1945 wurde I. von der amerikanischen Besatzungsmacht zum Intendanten der Ffter Städtischen Bühnen berufen, in deren Wiederaufbau er seine ganze Tatkraft steckte. Mit dem Programm „Fft. soll lewe!“ eröffnete I. am 3.11.1945 den Börsensaal als provisorische Spielstätte. Mit Karl-Heinz Stroux’ Inszenierung des Stückes „Trauer muss Elektra tragen“ von Eugene O’Neill, die I. nach Ffm. holte, sorgte er 1947 für ein großes Ffter Theatererlebnis der frühen Nachkriegszeit.
Mitbegründer des Künstlerstammtischs „Abgeschminkt“ und des Künstlerfests „Timbuktu“.
(Mit-)Verfasser von rund 50 unterhaltsamen Bühnenstücken, wovon er viele zusammen mit Carl Mathern schrieb (u. a. „Die drei Zwillinge“, 1919; „Der Meisterboxer“, 1922; „Hamlet in Krähwinkel“, 1924; „Der doppelte Moritz“, 1926). Am bekanntesten von I.s Lustspielen, die häufig in Ffm. (ur-)aufgeführt wurden, ist „Das kleine Hofkonzert“ (Co-Autor: Paul Verhoeven, Musik: Edmund Nick, 1936), das auch verfilmt wurde (1944/45).
Ehrenmitglied der Städtischen Bühnen Ffm.
1955 wurde eine Porträtbüste I.s (von Ludwig Mergehenn) im Foyer des damaligen Großen Hauses der Städtischen Bühnen aufgestellt.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 369, verfasst von: Sabine Hock.
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Lexika: Kosch, Wilhelm: Deutsches Theaterlexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. Fortgef. v. Ingrid Bigler-Marschall. 7 Bde. Klagenfurt, ab 4 (1998) Bern/München, ab 5 (2004) Zürich, ab 7 (2012) Berlin 1953-2012. Bisher 6 Nachtragsbände (bis Sr). Berlin 2013-18.Kosch: Theater 2 (1960), S. 878. | Kürschners Deutscher Literatur-Kalender. Hg. v. Joseph Kürschner u. a. Berlin/Leipzig 1905-1973.Kürschner: Lit. 1939, Sp. 400; 1952, S. 571 (Nekr.). | Neue Deutsche Biographie. Hg. v. d. Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Bisher 27 Bde. (bis Wettiner). Berlin 1953-2020.Alexander Rudin in: NDB 10 (1974), S. 166.
Literatur:
                        
Deutsches Bühnen-Jahrbuch. Theatergeschichtliches Jahr- und Adressbuch. [Untertitel ab 1977: Das große Adressbuch für Bühne, Film, Funk und Fernsehen.] Hg. v. d. Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger. Bisher Jg. 26-129. Berlin, später Hamburg 1915-2021.Dt. Bühnen-Jb. 1940, S. 94; 1945-48, S. 44. | Keval, Susanna: Widerstand und Selbstbehauptung in Ffm. 1933-1945. Spuren und Materialien. Hg. v. Magistrat der Stadt Ffm. Ffm. 1988.Keval: Widerstand 1988, S. 108f.
Quellen: Ffter Rundschau. Ffm. 1945-heute.Pollatschek, Walther: Mutloses Theater. Originalton vom 12.12.1946. In: FR Geschichte 6 (2015): Die Nachkriegsjahre in Fft., S. 70f. | ISG, Aktenbestand des Kulturamts (Best. A.41), 1912-2004.Zur Aufstellung der Toni-Impekoven-Büste von Ludwig Mergehenn im Foyer des Großen Hauses der Städtischen Bühnen, 20.10.1955: ISG, Kulturamt 1.462, bes. Bl. 96. | ISG, Einwohnermeldekartei („Nullkartei“), ca. 1870-1930.ISG, Nullkartei. | ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/480.

GND: 117138525 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Hock, Sabine: Impekoven, Toni. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/2841

Stand des Artikels: 4.4.1990