Knecht, Josef. Dr. rer. pol. Verleger. * 15.11.1897 (Obernburg-)Eisenbach/Unterfranken, † 12.6.1980 Freiburg/Breisgau.
K. gehörte zu dem Kreis um
Friedrich Dessauer, dessen Privatsekretär er zunächst war. 1924 setzte
Dessauer ihn als Geschäftsführer und Direktor des Verlags der Carolus-Druckerei in Ffm. ein. Bis 1934 verlegte K. die Rhein-Mainische Volkszeitung (RMV). Die Nationalsozialisten hatten
Dessauer und K. mehrfach verhaftet und ihnen einen Schauprozess in München Gladbach (heute: Mönchengladbach) gemacht, der im Dezember 1933 mit dem Freispruch endete. Dennoch wurden danach
Dessauers Anteile an der Carolus-Druckerei beschlagnahmt und der Verlag dem Nationalsozialisten Rudolf Seybert unterstellt, der als alleiniger Geschäftsführer (ab 19.1.1934) seinen Vorgänger K. umgehend entließ. Die RMV wurde im nationalsozialistischen Sinne „gleichgeschaltet“ und mangels Abonnenten am 28.2.1935 eingestellt. Seit 1943 war K. beim Herder-Verlag in Freiburg tätig, dessen Verlagsdirektor er dann wurde. 1945 gründete er unter der Firma „Verlag Josef Knecht – Carolus-Druckerei GmbH“ das Ffter Unternehmen mit Beteiligung des Herder-Verlags neu. Verleger der „Ffter Hefte“ sowie der Kirchenzeitungen „Der Sonntag“ (Limburg), „Bonifatiusbote“ (Fulda) und „Glaube und Leben“ (Mainz). Neben seiner Tätigkeit als Geschäftsführer des „Herder-Verlags“ in Freiburg und des „Verlags Josef K.“ in Ffm. war K. Mitbegründer und Geschäftsführer des „Badischen Verlags“ und somit Verleger der Badischen Zeitung in Freiburg.
Mitbegründer und Vorsitzender (1951-53) des Börsenvereins Deutscher Verleger- und Buchhändler-Verbände (des späteren Börsenvereins des Deutschen Buchhandels). Mitinitiator der Errichtung des „Hauses des Deutschen Buchhandels“ in Ffm. und der Stiftung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels.
1953 Ehrenplakette der Stadt Ffm. 1957 Großes Bundesverdienstkreuz. Träger hoher katholischer Orden.
Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 404,
verfasst von: Sabine Hock.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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Literatur:
Wer ist’s? Titel auch: Degener’s Wer ist’s? Titel ab 1923: Wer ist wer? Wechselnde Untertitel: Zeitgenossenlexikon. / Unsere Zeitgenossen. / Das deutsche Who’s who. Leipzig, ab 1928 Berlin 1905-93.Wer ist wer? 1962, S. 768f.
Quellen:
ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/3.726.
GND: 116251220 (
Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise:
Hock, Sabine: Knecht, Josef. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/2933
Stand des Artikels: 29.6.1990