Sohn des Spenglermeisters Gabriel K. sen. (1769-1849) und dessen erster Ehefrau Anna Maria, geb. Reimer, verw. Seittermann (1771-1817). Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor, von denen aber nur das erste, Johann Martin K. (* 1797), Spenglermeister in Ffm., und das sechste Kind, Gabriel K., das Erwachsenenalter erreichten.
Auf Wunsch des Vaters erlernte Gabriel K. das Spenglerhandwerk und ging als Handwerksgeselle auf ausgedehnte Wanderschaft, die ihn bis nach Österreich führte. Am 19.10.1836 heiratete der Protestant K. in Mischehe die katholische Thekla Blumenthal (1817-?), mit der er drei Kinder hatte.
K. war ein äußerst tüchtiger Handwerker seines Fachs; er erfand u. a. eine Kaffeemaschine und wurde für seine Spenglerarbeiten auf der Ffter Kunst- und Gewerbeausstellung 1837 mit der Silbernen Medaille ausgezeichnet.
Am 24.8.1848 wurde K. in den Verfassungsausschuss der Freien Stadt Ffm. gewählt, der im Zuge einer Verfassungsreform ein Wahlgesetz für eine Verfassunggebende Versammlung (Konstituante) verabschiedete. K. wurde anschließend im Oktober 1848 in die Konstituante gewählt, die im Dezember 1849 eine (letztlich nicht sanktionierte) Verfassung für Ffm. beschloss.
Nebenberuflich beschäftigte sich K. mit der Lepidopterologie und trug eine umfangreiche Schmetterlingssammlung zusammen, die als eine der größten europäischen Privatsammlungen galt; er veröffentlichte zahlreiche Werke und genoss den Ruf eines geschätzten Fachmanns. So wurde er im Freien Deutschen Hochstift 1864 in die Klasse der Meister aufgenommen und hielt dort Vorträge über Schmetterlingskunde.
Als die Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft K. die Aufnahme unter die arbeitenden Mitglieder verweigerte mit der Begründung, dass er nur ein Naturalienhändler sei, veröffentlichte er 1866 im „Volksfreund für das Mittlere Deutschland“ anonym einen Angriff auf die Gesellschaft („Die Cliquenwirtschaft des Naturhistorischen Museums und ihre Folgen“). In seiner Polemik berief sich K. etwa auf die negativen Erfahrungen
Otto Volgers in der SNG und forderte eine grundlegende Reform der Gesellschaft, denn die „bisherige Rangordnung in ewige, Ehren-, arbeitende und beitragende oder sogenannte wirkliche (?) Mitglieder verdankt ihre Entstehung einem vorweltlichen gelehrten Zopfthum“ (Volksfreund für das Mittlere Deutschland 1866, Nr. 47).
Eduard Rüppell, von K. attackiert, veröffentlichte eine Verteidigung in der „Ffter Reform“. Darin warf
Rüppell K. u. a. vor, dieser besitze unrechtmäßig ein Schmetterlingsexemplar aus seiner „abyssinischen Sammlung“ (Ffter Reform 1866, Nr. 56).
K. war u. a. Mitglied im Verein für Geschichte und Alterthumskunde sowie Teilnehmer der „Versammlung deutscher Meister und Freunde der Erdkunde“, die 1865 auf Einladung des Hochstifts in Ffm. stattfand. 1871 wurde er in die Kaiserliche Gesellschaft der Naturforscher in Moskau aufgenommen. Außerdem war er Mitglied des Stettiner Entomologischen Vereins und korrespondierendes Mitglied des Vereins für Naturkunde im Herzogtum Nassau (1851).
Werke zur Schmetterlingskunde: „Die Raupen und Schmetterlinge der Wetterau insbesondere der Umgebung von Fft. und der westlichen Abdachung des Taunus-Gebirges“ (Aufsatz, 1848), „Die geographische Verbreitung der europäischen Schmetterlinge in anderen Welttheilen“ (1854), „Die Schmetterlinge des südwestlichen Deutschlands, insbesondere der Umgegend von Fft., Nassau und der hessischen Staaten, nebst Angabe der Fundorte und Flugplätze“ (1856) und „Die indo-australische Lepidopteren-Fauna in ihrem Zusammenhang mit der europäischen, nebst den drei Hauptfaunen der Erde“ (1865, 2. Aufl. „nebst Abhandlung über die Entstehung der Farben in der Puppe“ 1873).
Die Universitäten von Moskau und Göttingen verliehen K. die Ehrendoktorwürde.
Nachlass in der UB Ffm. K.s bedeutende Schmetterlingssammlung ging nach seinem Tod an den Ffter Zoologischen Garten über.
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Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 409,
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