Lauinger, Artur. Wirtschaftsjournalist. * 23.8.1879 Augsburg, † 15.10.1961 Ffm., begraben in Darmstadt.
Aus einer jüdischen Hopfenhändlerfamilie. Vater von
Wolfgang L.Von 1907 bis 1937 Handelsredakteur der FZ. Arbeitsgebiete: Versicherungswesen, Effekten- und Bilanzenkritik. L., der u. a. die Misswirtschaft bei der Ffter Allgemeinen Versicherungs-AG (Favag) aufdeckte (1929), wurde daraufhin in den Beirat des Reichsaufsichtsamts für Privatversicherung (später: Reichsaufsichtsamt für das Versicherungs- und Bausparwesen) in Berlin berufen, dem er von 1930 bis 1935 angehörte. Bis 1933 Erster Vorsitzender des Vereins Ffter Presse. Kurz nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 erste Haussuchung und Verhaftung. Zum 30.6.1937 Entlassung bei der FZ. Berufsverbot. 1938 Haft im Konzentrationslager Buchenwald. 1939 nach England emigriert. 1946 nach Ffm. zurückgekehrt. Mitarbeiter der „Deutschen Zeitung und Wirtschafts-Zeitung“ in Stuttgart (1946) und der Zeitschrift „Versicherungswirtschaft“ in Karlsruhe (1946-48). Von 1948 bis zu seiner Pensionierung 1954 Wirtschaftsredakteur der FNP. Dann freier Mitarbeiter der FNP und der FAZ. Mitarbeiter des „Instituts für Bilanzanalyse“. Gastvorlesungen zu Themen aus dem Bereich des Versicherungswesens an der Ffter Universität (1953-57).
Mitglied in Fachorganisationen der Versicherungsbranche. Mitglied im Verwaltungsrat des 1949 gegründeten Versorgungswerks der deutschen Presse.
Freimaurer. Meister vom Stuhl, später Ehrenstuhlmeister der Loge zur aufgehenden Morgenröthe in Ffm.
Autobiographische Schrift: „Das öffentliche Gewissen. Erfahrungen und Erlebnisse eines Redakteurs der Ffter Zeitung“ (Broschüre, 1958).
Seit 1946 Ehrenvorsitzender des Hessischen Journalistenverbands. 1952 Großes Bundesverdienstkreuz.
Restnachlass im ISG.
Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 445,
verfasst von: Sabine Hock.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
Array
(
[de] => Array
(
[0] => Array
(
[value] => literfasst
)
)
)
Lexika:
Bibliographie zur Geschichte der Ffter Juden 1781-1945. Hg. v. der Kommission zur Erforschung der Geschichte der Ffter Juden. Bearb. v. Hans-Otto Schembs mit Verwendung der Vorarbeiten von Ernst Loewy u. Rosel Andernacht. Ffm. 1978.Bibliogr. z. Gesch. d. Ffter Juden, S. 520. |
Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 / International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933-1945. 3 Bde. München/New York/London/Paris 1980-83.Emigrantenlex. I, S. 421. |
Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft. 2 Bde. Berlin 1930/31.Reichshdb. 1930/31, S. 1081.
Literatur:
Arnsberg, Paul: Die Geschichte der Ffter Juden seit der Französischen Revolution. Hg. v. Kuratorium für Jüdische Geschichte e. V., Ffm. Bearb. u. vollendet durch Hans-Otto Schembs. 3 Bde. Darmstadt 1983.Arnsberg: Gesch. d. Ffter Juden 1983, Bd. III, S. 265. |
Gillessen, Günther: Auf verlorenem Posten. Die Ffter Zeitung im Dritten Reich. Berlin 1986.Gillessen: FZ im Dritten Reich 1986, S. 184, 186. |
Lauinger, Artur: Das öffentliche Gewissen. Erfahrungen und Erlebnisse eines Redakteurs der Ffter Zeitung. Ffm. 1958.Lauinger: Das öffentliche Gewissen 1958. |
Leder, Bettina: Lauingers. Eine Familiengeschichte aus Deutschland. Mit einem Vorwort v. Volker Beck. Berlin 2015. (Jüdische Memoiren 26).Leder: Lauingers 2015. |
Leder, Bettina/Schneider, Christoph/Stengel, Katharina: Ausgeplündert und verwaltet. Geschichten vom legalisierten Raub an Juden in Hessen. Berlin 2018. (Schriftenreihe des Fritz-Bauer-Institut 36).Leder/Schneider/Stengel: Ausgeplündert und verwaltet 2018, S. 276-280. |
Reimann, Hans: Das Buch von Fft., Mainz, Wiesbaden. München 1930. (Was nicht im Baedeker steht 9).Reimann: Was nicht im Baedeker steht 1930, S. 151.
Quellen:
Ffter Allgemeine Zeitung. Ffm. 1949-heute.Zur Verleihung des Großen Bundesverdienstkreuzes: FAZ, 23.12.1952, S. 5. |
ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/253.
Internet:
Wikipedia, Die freie Enzyklopädie, Hg.: Wikimedia Foundation Inc., San Francisco/Kalifornien (USA). https://de.wikipedia.org/wiki/Artur_Lauinger - https://de.wikipedia.org/wiki/FAVAG-Skandal - Wikipedia, 31.1.2022.
GND: 10629105X (
Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
© 2024 Frankfurter Bürgerstiftung und bei dem Autor/den
Autoren
Empfohlene Zitierweise:
Hock, Sabine: Lauinger, Artur. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/3033
Stand des Artikels: 6.9.1990