Die Eltern, der Kaufmann Marx (Markus) L. (urspr.: Löwenstein; 1824-1889) und seine Ehefrau Francis (Franziska), geb. Marks (1831-1909), stammten aus Deutschland und kehrten, in Amerika vermögend geworden, 1866 in ihre Heimat zurück. Sie ließen sich in Ffm. nieder, wo heute noch der zu ihrem Besitz gehörende Pferdestall an der Ecke Ulmenstraße/Kettenhofweg (Architekt: Christian Ludwig Schmidt, 1882; im Volksmund fälschlich „Rothschild’scher Pferdestall“ genannt) an sie erinnert.
Die unverheiratet gebliebene Tochter Rose L. lebte als Philanthropin in Ffm. Sie war seit 1883 mit
Wilhelm Steinhausen und seiner Familie befreundet, deren Tochter Rose Steinhausen (1891-1983) ihr Patenkind war. L. förderte den Künstler sehr; sie besaß zahlreiche Werke von ihm und wurde zum Dank für ihre Unterstützung mehrfach von
Steinhausen porträtiert. Für die Lukaskirche in Sachsenhausen stiftete L. die von
Steinhausen geschaffenen Wandgemälde (21 Bilder, 1913-18; zerstört im Zweiten Weltkrieg), auf denen der Maler die Stifterin als die Magd darstellte, die Petrus aus dem Gefängnis freilässt.
Förderin des Vereins für Volkskindergärten. Mit einer Millionenspende gründete L. die „Rose-L.-Stiftung“ zur Errichtung eines Altersheims für unverheiratete Damen gebildeter Stände auf dem Gelände der Diakonissenanstalt in der Cronstettenstraße, das als „Nellinistift“ (benannt nach Mina, gen.
Nelli, Noll, 1845-1909, der Gouvernante und lebenslangen Freundin L.s) am 28.5.1913 eingeweiht wurde.
Ölporträt (von
Wilhelm Steinhausen, 1910) im Steinhausen-Haus.
Das Nellinistift ging nach L.s Tod gemäß ihrer testamentarischen Bestimmungen an die Diakonissenanstalt über und besteht noch heute; das ursprüngliche Stiftsgebäude (Architekt: Bruno Paul, 1913) dient dem Ffter Diakonissenhaus mittlerweile als Wohnhaus für Diakonissen, während das Pflegeheim seit 2009 in einem Neubau im Innenhof des Geländes untergebracht ist. Im Vestibül des alten Stiftshauses wurde 1965 eine von
Wilhelm Steinhausen geschaffene Büste der Stifterin Rose L. aufgestellt. Das Gipsmodell für diese Porträtbüste befindet sich im Steinhausen-Haus.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 464f.,
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