Sohn des Kaufmanns Hersz, gen. Hermann, D. (1890-1944/45) und dessen Ehefrau Lora, geb. Silberstein (1896-1944/45). Die Mutter stammte aus der rumänischen Stadt Iași (Jassy), der Vater aus Konstantynów, einem Vorort von Lodz (Polen). Die Familie zog vor dem Ersten Weltkrieg nach Chemnitz um.
Besuch der Realschule und der jüdischen Religionsschule in Chemnitz. Anschließend Besuch der dortigen Maschinenbauschule bis zum Schulverweis 1938 aufgrund von antisemitischen Maßnahmen. Ausbildung zum Mechaniker, verfolgungsbedingt ohne Abschluss. Abschiebung der Familie im Rahmen der nationalsozialistischen „Polenaktion“ im Oktober 1938 und provisorische Unterkunft in Lodz. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Polen musste die Familie D. im Ghetto Lodz („Litzmannstadt“) leben. D. wurde zur Zwangsarbeit herangezogen. Im August 1944 Deportation ins Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. Die Eltern wurden dort unbekannten Datums ermordet. Transport nach Braunschweig, wo D. als Zwangsarbeiter in den Automobilwerken Büssing-NAG eingesetzt wurde. Befreiung durch die US Army im Konzentrationslager Wöbbelin, einem Außenlager des KZ Neuengamme. Rückkehr nach Chemnitz, wo D. medizinisch behandelt wurde. Auswanderung nach Israel nach der Staatsgründung am 14.5.1948. D. diente im Israelischen Unabhängigkeitskrieg in der israelischen Armee.
D. ließ sich nach eigenen Angaben 1957 in Ffm. nieder. 1965 Hochzeit mit Maria Montag (1941-2000). Geburt der Söhne Michael 1968 und Henry 1973. Anstellung als Pressereferent der Fft.-Loge des Unabhängigen Ordens B’nai B’rith (U. O. B. B.). Journalistische Tätigkeit u. a. für die in New York herausgegebene deutschsprachige Wochenzeitung „Aufbau“, die Allgemeine Wochenzeitung der Juden in Deutschland (1973-2002: Allgemeine Jüdische Wochenzeitung) und das Ffter Jüdische Gemeindeblatt (seit 1986: Jüdische Gemeindezeitung Fft.). D. verfasste im Zeitraum von 1970 bis 2005 mindestens 16 Dokumentationen zur jüdischen Regional- und Lokalgeschichte in Deutschland und Polen, insbesondere zur Geschichte der Juden in Sachsen und in Ffm. Schwerpunktmäßig beschäftigte er sich mit der Zeit des Nationalsozialismus und dessen Nachgeschichte.
Im Rahmen der Voruntersuchungen zum ersten Ffter Auschwitz-Prozess machte D. Aussagen über Gewaltverbrechen im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Das Vernehmungsprotokoll vom 18.4.1961 wird im Hessischen Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden aufbewahrt. D. strengte ein Verfahren gegen den Büssing-Konzern an, für den er 1944/45 Zwangsarbeit geleistet hatte. Im Urteilsspruch von 1965 wurde ihm zwar Entschädigung zuerkannt, die Entschädigungszahlung belief sich allerdings nur auf 177,80 Mark.
Im Jahr 1963 verfasste D. ein Exposé mit dem Titel „Zur Gründung eines Archivs und eines Museums der jüdischen Gemeinde zu Ffm.“. Dem Archivar Peter Honigmann (* 1952) zufolge handelte es sich hierbei um den „ersten aktenkundig gewordenen Versuch zur Neugründung eines Gemeindearchivs“ nach 1945 [Peter Honigmann: Die Ffter Nachkriegsakten im Heidelberger Zentralarchiv. In: Jüd. Museum Ffm. (Hg.): Jüd. Gemeinde Ffm. 1998, S. 156]. Die Nachkriegsakten der Jüdischen Gemeinde Ffm. werden seit 1993 im „Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland“ in Heidelberg aufbewahrt und erschlossen (Bestand B. 1/13).
Das von D. bearbeitete „Deportationsbuch der von Ffm. aus gewaltsam verschickten Juden in den Jahren 1941 bis 1944“ wurde 1984 von der Jüdischen Gemeinde Ffm. herausgegeben, womit seinerzeit ein wichtiges Zeichen in der Erforschung der NS-Geschichte in Ffm. gesetzt wurde. Das Deportationsbuch enthält 10.231 Namen von antisemitisch verfolgten Frankfurterinnen und Frankfurtern, welche D. erstmals systematisch auf Grundlage der Namenslisten des Bundesarchivs zusammenstellte. Die von D. dokumentierten Daten erwiesen sich jedoch hinsichtlich der Namensschreibungen und biographischen Daten als unzuverlässig. Das Deportationsbuch verzeichnet auch die Namen derjenigen, die Deportation und Lager überlebten. Frankfurterinnen und Frankfurter, die aus Exilländern deportiert wurden, wurden dagegen nicht berücksichtigt. [Vgl. Georg Heuberger/Heike Drummer/Jutta Zwilling: „Ensemble der Erinnerung“. In: Kingreen (Hg.): „Nach der Kristallnacht“ 1999, S. 458-461.] Den aktuellen Forschungsstand in Bezug auf die deportierten und ermordeten Ffter Juden und Jüdinnen bildet heute das „Shoah Memorial Fft.“ ab.
D. sammelte Zeitungsartikel, Dokumente und Fotos zu verschiedenen Bereichen der deutsch-jüdischen Geschichte. In mehr als 40 Jahren trug er ca. 300.000 Items zusammen. Inhaltliche Schwerpunkte der Sammlung setzte er auf die jüdische Regional- und Lokalgeschichte in Sachsen und Ffm. Er legte Konvolute zu jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen in der gesamten Bundesrepublik, zu Ffter jüdischen Stiftungen, zu Rechtsradikalismus und Antisemitismus an. Die „Sammlung Adolf Diamant“ befindet sich seit 2000 im Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin. Das Findbuch (von Simona Tarozzi, 2004) kann über die Bibliothek des Zentrums für Antisemitismusforschung angefordert werden. Ein Teil des Fotoarchivs und die Dokumentarfilme von D. befinden sich im Archiv des Jüdischen Museums Ffm.
Mitglied der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen und der Fft.-Loge des Unabhängigen Ordens B’nai B’rith.
Weitere Veröffentlichungen (in Auswahl): „Jüdische Friedhöfe in Deutschland. Eine Bestandsaufnahme“ (1982), „Durch Freitod aus dem Leben geschiedene Ffter Juden“ (1983), „Das zweite Buch Ruth. Der Leidensweg einer Ffter jüdischen Familie bis in das Vernichtungslager“ (1986), „Gestapo Ffm. Zur Geschichte einer verbrecherischen Organisation in den Jahren 1933-1945“ (1988), „Geschändete Jüdische Friedhöfe in Deutschland (1945 bis 1999)“ (2000), „Der Grüneburgpark. Zur Geschichte der größten Grünanlage in Ffm.“ (mit einem Vorwort von Oberbürgermeisterin Petra Roth, 2005).
1984 Ehrensiegel der Jüdischen Gemeinde Ffm. 1988 Bundesverdienstkreuz am Bande. 2001 Bundesverdienstkreuz I. Klasse.
D. erwarb 1980 das
Salins de Montfort’sche Gartenhaus im Grüneburgpark und eröffnete darin das „Park-Café“, das heute vom Sohn Henry D. bewirtschaftet wird.
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