L. hielt am 25.9.1913 im Gasthaus „Zum Engel“ in Fechenheim und am 26.9.1913 in der Liederhalle in Bockenheim ihre Rede über „Die politische Situation und die Aufgaben der arbeitenden Klasse“, in der sie sich „gegen Militarismus und imperialistischen Krieg“ wandte: „Wenn uns zugemutet wird, die Mordwaffe gegen unsere französischen oder anderen ausländischen Brüder zu erheben, so sagen wir: Nein, das tun wir nicht!“ Am 20.2.1914 wurde L. aufgrund dieser Reden vom Landgericht Ffm. wegen „Aufforderung zum Ungehorsam gegen die Gesetze und gegen Anordnungen der Obrigkeit“ zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Wie überall, kam es auch in Ffm. zu Protestveranstaltungen gegen dieses Urteil, zu denen hier u. a. L. selbst sowie ihre Anwälte
Paul Levi und Kurt Rosenfeld (1877-1943) erschienen. Am 15.2.1915 trat L. in Berlin die Strafe an.
Nach ihrem gewaltsamen Tod 1919 erwiesen ihre Ffter Anhänger L. die letzte Ehre, indem ein Trupp der Arbeiterschaft am Tag der Beisetzung den Domturm stürmte und alle Glocken läuten ließ.
Gedenktafel (2005) am „Titania“, der früheren Liederhalle (später Kino „Titania Palast“, seit 2010 Theater des Freien Schauspiel Ensembles), in der Basaltstraße 23 in Bockenheim.
Rosa-L.-Straße (bis 1972: Nordweststraße) in Ginnheim und Heddernheim.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 480f.,
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).