Sohn von Johann Hector von H. (1640-1700) und dessen Ehefrau Anna Margarete, geb. Kellner (1646-1708).
Als sechstes Kind mit nur geringen Aussichten auf eine Ämterlaufbahn in seiner Heimatstadt ausgestattet, ergriff H. den Offiziersberuf. Nachdem er in Ffm. eine militärische Ausbildung absolviert hatte, trat er 1694 als Fähnrich in das Regiment des Markgrafen Albrecht Friedrich von Brandenburg ein, mit dem er im Krieg gegen Frankreich überwiegend in Flandern stationiert war. Nach Ausbruch des Spanischen Erbfolgekriegs 1702 wechselte H. in das Regiment Prinz Wilhelm von Hessen-Kassel, wo er zum Kapitän befördert wurde und eine eigene Kompanie erhielt. Er nahm an Feldzügen am Rhein und an der Donau teil, bis er nach schwerer Erkrankung 1705 den Kriegsdienst quittierte. Im selben Jahr heiratete er Sophia Magdalena von Günderrode (1681-1743) und ging als Kapitän in Ffter Dienste.
Seit 1716 Ratsherr. Seit 1724 Schöffe. 1722 Jüngerer, 1733 Älterer Bürgermeister. Als Schöffe bekleidete H. folgende Ämter: Pfleger des Hospitals und der Rosenberger Einung (1727-36), Deputierter des Rats beim Schatzungsamt (1727-29), beim Kornamt (1732), beim Rechneiamt (1734-36) und beim Kriegszeugamt (1736).
1709 übernahm H. die Oede, das Landgut der Familie im Norden vor der Stadt Ffm., dessen Anlagen er ab 1722 (seinem Amtsjahr als Jüngerer Bürgermeister) unter Rückgriff auf das ererbte Familienvermögen erneuerte und erweiterte. Zunächst wollte H. das zuletzt 1571 wiederhergestellte und mittlerweile baufällig gewordene Weiherhaus durch einen standesgemäßen Neubau ersetzen. Dank seiner Beziehungen zum hessischen Fürstenhaus – Landgraf Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt (1667-1739) teilte nicht nur seine Leidenschaft für die Alchimie, sondern stand zudem finanziell in seiner Schuld – konnte er den Darmstädter Hofbaumeister
Louis Remy de La Fosse mit den Entwürfen für ein exklusives „Maison de campagne“ beauftragen. Nach den Plänen von
de La Fosse (1722) wurde von 1727 bis 1729 der Neubau, das heute so genannte „H.schlösschen“, auf den Fundamenten des alten Weiherhauses errichtet, wofür H. 4.995 Gulden und 19 Kreuzer aufwendete. Eine sandsteinerne Tafel über dem Fenster rechts vom Eingang des Schlösschens erinnert an Bauherrn und Baubeginn. Später (1731/32) ließ H. auch das Hofhaus erneuern, das Wohn- und Wirtschaftsgebäude für den Pächter des Landguts, wofür er weitere 1.323 Gulden und 25 Kreuzer ausgab.
Bildnisse des Brautpaars Johann Hieronymus von H. und Sophia Magdalena von Günderrode (von
David Leclerc, 1705) im Städel Museum. Ölporträt (von unbekannter Hand, um 1730) im Städel Museum.
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Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 350,
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