Wallerotty (auch: Wallerotti, Wallerodi, Walrodi, Ballerotti, Bellerotty, Belrodi, Pellerotti u. a.), Franz (auch: Frantz) Gervaldi (auch: Gerwaldi) von (auch: de). Schauspieler und Theaterprinzipal. * um 1700, † 7.8.1781 München.
Über die Herkunft von W. ist nichts bekannt. Er begann als Schauspieler zu Anfang der 1730er Jahre in Innsbruck und Berlin. Als Prinzipal einer Truppe trat er um 1736 erstmals in Prag auf. 1737 war er mit seiner „Kunstreichen Pande Teutscher Comödianten“ in München. Weitere Stationen mit seiner unter wechselndem Namen auftretenden Truppe (u. a. als „Kgl. Preußische Hof-Comoedianten“, später „Chur-Bayerische Hof-Acteurs“): Linz und Innsbruck (1737, 1752), Ffm. (1739, 1741/42, 1743, 1749, 1755, 1756, 1757/58), Mainz (1739, 1755), Solothurn (1740), Luzern (1740/41), Nürnberg (1742, 1755), Dresden (1747), Prag (1748), Düsseldorf (1757) u. a. Zwischendurch kam er immer wieder nach München zurück. Dort lebte er dann seit 1764 ständig und nahm schließlich eine Hoffourierstelle an.
Mit seiner Truppe „Hoch-Teutsche Comödianten“ gastierte W. ab 14.4.1741 ein Jahr lang in Ffm., wo er in einer Bretterbude auf der Bockenheimer Gasse spielte. Während dieses langen Aufenthalts bemühte sich der geschäftstüchtige Theaterprinzipal um ein „interessantes Repertoire“, um das Publikum in sein Theater zu ziehen und sich gegen die Konkurrenz anderer Truppen zu behaupten. Die meisten Stücke bzw. deren Bearbeitungen lieferte W., zusammen mit seinem Schauspieler Franz Anton Nuth, selbst. So verfasste er u. a. ein Lokalstück „Die lustige Spatzier-Fahrt nach dem Sau-Steg“, das – so
Mentzel – „nach dem Personal zu urtheilen, ein Vorläufer der
Malss’schen Hampelmanniaden gewesen zu sein scheint“. Dafür bearbeitete W. offenbar eine vorhandene Posse unter Verwendung der Sachsenhäuser Mundart speziell für die Aufführung in Ffm. Das Stück wurde, zusammen mit einem zweiten („Der Schmarotzer, oder: Die unnöthige Höflichkeit“), am 28.9.1741 gespielt. Es ist die erste nachgewiesene Ffter Mundartposse auf der Bühne. Im Laufe des damaligen Gastspiels gab W. auch eine Fassung des „Faust“-Stoffs (1742).
1753 Ernennung zum Chur-bayrischen Hofkomödianten.
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