Das Ehepaar Alva und 
Gunnar M. wurde 1970 in Ffm. mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels als Stifter des Preises würdigte die beiden damit als „Friedensforscher, in Theorie und Praxis, verpflichtet dem internationalen Gewissen, das zu schärfen sie nicht müde werden“, wie es in der Verleihungsurkunde hieß. [Zit. nach: Börsenverein d. Dt. Buchhandels (Hg.): Alva u. Gunnar Myrdal. Ansprachen anlässlich d. Verleihung d. Friedenspreises 1970, S. 5.] In der weiteren Begründung des Stiftungsrats zur Preisvergabe wurde Alva M. bescheinigt: „Der Frieden ist für sie eine zu erforschende und erreichbare Realität.“ [Zit. nach: Der Dt. Buchhandel 210 (1970), o. S.]
M., die von 1936 bis 1948 das Sozialpädagogische Seminar in Stockholm geleitet hatte, gestaltete während dieser Zeit den schwedischen Wohlfahrtsstaat maßgeblich mit und wurde als Sozialreformerin über Schweden hinaus bekannt. Wegweisend für die neue Sozialpolitik mit einem modernen Familienbild war die von 
Gunnar und Alva M. verfasste bevölkerungspolitische Schrift „Kris i befolkningsfrågan“ (Die Krise in der Bevölkerungsfrage, 1934), die heute eher kritisch gelesen wird, zumal das Autorenpaar darin auch ein Sterilisationsprogramm für „hochgradig lebensuntaugliche Personen“ (wortwörtlich: „höggradigt livsodugliga individer“), etwa für Menschen mit Behinderungen oder psychischen Krankheiten, nach eugenischen, sozialen, pädagogischen und wirtschaftlichen Kriterien forderte, wie es ab 1935 in Schweden gesetzlich eingeführt wurde. Später war M. als Direktorin der Abteilung für soziale Angelegenheiten bei der UNO in New York (1949-50) und der sozialwissenschaftlichen Abteilung der UNESCO in Paris (1951-55) tätig, bevor sie ab 1955 Gesandte, ab 1956 schwedische Botschafterin für Indien, Ceylon und Nepal wurde. Nach ihrer Berufung ins Auswärtige Amt in Schweden 1961 arbeitete sie u. a. als schwedische Chefdelegierte und einzige Frau unter 67 Männern in der Genfer Abrüstungskonferenz mit (1962-73). Zusammen mit ihrem Mann 
Gunnar M. gründete Alva M. 1964 das Internationale Institut für Friedensforschung in Stockholm (Stockholm International Peace Research Institute, abgekürzt: SIPRI), das sie bis Anfang 1967 als Vorstandsvorsitzende leitete. Von 1967 bis 1973 gehörte sie als Ministerin für Abrüstungsfragen dem schwedischen Kabinett an.
Bei der Verleihung des Friedenspreises am 27.9.1970 in der Ffter Paulskirche ergänzte Alva M. die Dankesrede ihres Mannes um Ausführungen zu den Grundlagen der Friedensarbeit, wofür die Friedenforschung nur „
ein Ansatzpunkt“ sei: „Den Frieden zu erreichen – das ist eine Sache der Vernunft und der Moral.“ [Zit. nach: Börsenverein d. Dt. Buchhandels (Hg.): Alva u. Gunnar Myrdal. Ansprachen anlässlich d. Verleihung d. Friedenspreises 1970, S. 60.] In der konkreten Friedensarbeit setzte sie auf das Streben nach Abrüstung als einen Versuch, einen möglichst schnellen Weg (in ihren Worten: einen „Abkürzungsweg“) zum Frieden zu finden: „Eine Friedensarbeit, die auf Abrüstung abzielt, kann und muß direkt die beiden Grundfaktoren des Friedens in ihren Dienst nehmen: die 
Moral und die 
Vernunft. Aus verschiedenen Gründen ist die 
Vernunft in diesem Zusammenhang der instrumental wichtigste Faktor.“ (Zit. nach: ebd., S. 61.) Dezidiert wandte sie sich gegen das (atomare) Wettrüsten der Supermächte: „Heute kann man auf wissenschaftlicher Grundlage feststellen, daß fortgesetzte Rüstungen einfach Wahnsinn sind. Solche Rüstungen wirken ihrem eigenen Zweck entgegen: sie gefährden die Sicherheit des eigenen Landes, statt diese zu stärken, und sie steigern gleichzeitig die Unsicherheit der Welt als Ganzes. Dieses hängt damit zusammen, daß in der Epoche des Wettrüstens (...), in welcher wir uns heute befinden, (...) die Rüstung einer der Supermächte zugleich zu schwindelerregend gefährlichen Aufrüstungen der anderen führt.“ (Zit. nach: ebd., S. 61f.) M. erinnerte an seit 1945 verpasste Chancen, die den Frieden in der Welt durch Abrüstung hätten sichern können, etwa den Plan zur internationalen Kontrolle der Atomenergie, der 1945/46, unter dem Eindruck der Atombombenabwürfe „mit Massenmordeffekt“ in Hiroshima und Nagasaki, in den USA entwickelt worden war. (Vgl. ebd., S. 63f.) Als Zeichen der „Entspannung im gegenwärtigen weltpolitischen Klima“ wertete M. etwa den kurz zuvor abgeschlossenen Moskauer Vertrag zwischen der Sowjetunion und der Bundesrepublik Deutschland, dem sie ihre „Achtung“ bezeugte (zit. nach: ebd., S. 67), was die Zuhörenden laut den zeitgenössischen Presseberichten „zu anhaltendem Applaus“ veranlasste. Ihre (auf Deutsch gehaltene) Rede schloss M. mit einem Appell, mit dem sie nicht nur den anwesenden Bundespräsidenten Gustav Heinemann (1899-1976) und das Paulskirchenpublikum direkt ansprach, sondern „uns alle an die Verpflichtungen [erinnerte], die uns obliegen“: „Wir haben die Aufgabe, die Großen und Mächtigen zu mahnen und zu warnen, aber auch uns selbst in Zucht zu halten, unsere eigene Verantwortung auf uns zu nehmen, so daß nicht nochmals Chancen verspielt werden und historische Gelegenheiten uns aus den Händen gleiten. Unsere Aufgabe ist es, Frieden 
zu schaffen.“ (Zit. nach: ebd., S. 71.)
Zahlreiche Veröffentlichungen, u. a. die Analyse „The Game of Disarmament“ (1976, dt. „Falschspiel mit der Abrüstung“, Vorwort: Willy Brandt, 1983), worin M. ihre auch in der Paulskirchenrede geübte scharfe Kritik an den Supermächten und deren Wettrüsten erneut fokussierte.
Weitere Auszeichnungen, vor allem Friedensnobelpreis (mit dem mexikanischen Diplomaten und Rüstungsgegner Alfonso García Robles, 1982).      
 
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