Kaschnitz (eigentl.: K. von Weinberg), Marie Luise (Freifrau), geb. Freiin von Holzing-Berstett. Dr. phil. h. c. Schriftstellerin. * 31.1.1901 Karlsruhe, † 10.10.1974 Rom, begraben in Bollschweil/Breisgau.
Verheiratet mit dem Archäologen und Kunsthistoriker
Guido K. von Weinberg (1890-1958), der seit Januar 1941 als ordentlicher Professor für Klassische Archäologie an der Ffter Universität lehrte.
K. lebte von 1941 bis 1945 in Ffm., seit 1946 abwechselnd in Ffm., Rom und Bollschweil. Als sie 1946 aus ihrer Heimat, wohin sie bei Kriegsende mit ihrer Familie geflohen war, nach Ffm. zurückkehrte, schrieb sie den Gedichtzyklus „Rückkehr nach Fft.“, der als Beispiel für die deutsche Trümmerliteratur nach 1945 bekannt wurde. K.ens Werke erschienen fortan im Insel-Verlag in Ffm. Für die FAZ schrieb sie u. a. Rezensionen. Vortragsreisen. 1960 las K. als Gastdozentin für Poetik an der Ffter Universität. Vor allem in ihrem Spätwerk („Tage, Tage, Jahre“, 1968; „Nicht von hier und von heute“, 1971; „Orte“, 1973) thematisierte sie immer wieder das Leben in der Stadt Ffm. Die Schriftstellerin, die selbst in der Wiesenau nahe der Bockenheimer Landstraße lebte, wies darin frühzeitig auf die Problematik um die Aushöhlung des Westends hin.
Mitglied in der Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt, der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz und dem PEN-Zentrum Bundesrepublik Deutschland.
Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Georg Büchner-Preis (1955), Goetheplakette der Stadt Ffm. (1966), Orden Pour le Mérite (1967), Ehrendoktorat der Philosophischen Fakultät der Universität Ffm. (1968) und Goethe-Plakette des Landes Hessen (1971).
Gedenktafel an ihrem Wohnhaus Wiesenau 8.
Marie-Luise-K.-Straße in Niederursel.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 387f.,
.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.