Jurastudium in Berlin und Bonn. Nach dem ersten juristischen Staatsexamen 1902 Privatsekretär des Ffter Industriellen und Stifters
Wilhelm Merton. P., der
Merton als seinen Lehrer betrachtete, arbeitete schon bald in führenden Positionen in dessen sozialen Einrichtungen. 1903 Geschäftsführer des Instituts für Gemeinwohl und Vorstandsmitglied der „Centrale für private Fürsorge“. 1908 Promotion an der Universität Gießen. Im gleichen Jahr maßgebliche Mitarbeit bei der Einrichtung des ersten deutschen Jugendgerichts in Ffm. Während des Ersten Weltkriegs Entwicklung der Ffter Kriegsfürsorge. Nach dem Krieg Geschäftsführung der „Centrale“. 1919 Umbenennung des seit 1880 bestehenden „Deutschen Vereins für Armenpflege und Wohlthätigkeit“ in „Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge“, dessen erster Vorsitzender P. 1922 wurde. P. erstrebte eine sozialwissenschaftliche Reform des Fürsorgewesens u. a. durch Koordination hauptamtlicher Trägerschaften. Dieses Konzept wurde auch als „Ffter System der Wohlfahrtspflege“ bezeichnet. Seit 1929 Honorarprofessor an der Universität Ffm. 1936 hauptamtlicher Geschäftsführer des Instituts für Gemeinwohl; gleichzeitig Aufgabe des Vorstandsvorsitzes des „Deutschen Vereins“ bei dessen Überführung nach Berlin auf Veranlassung der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV). Vom Herbst 1945 bis Sommer 1946 Fürsorge- und Wohlfahrtsdezernent der Stadt Ffm. Nach dem Ausscheiden als Stadtrat Wiederaufbau des „Deutschen Vereins“. Bis 1949 Beteiligung an der Wiedererrichtung der „Centrale für private Fürsorge“ (des späteren Instituts für Sozialarbeit) und der Gründung des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbands.
Zahlreiche Fachveröffentlichungen, u. a. „Werden und Wachsen einer Großstadt“ (1940), ein Vergleich der Entwicklung Fft.s und Gelsenkirchens.
1952 erhielt P. als erster Ffter den Bundesverdienstorden. 1956 Ehrenplakette der Stadt Ffm.
Wilhelm-P.-Institut des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbands in der Heinrich-Hoffmann-Straße in Niederrad; dort Bronzerelief P.s (von
Claire Bechtel). Seit 1961 Wilhelm-P.-Plakette des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbands.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 144f.,
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