Bruder von
Heinrich R.Medizinstudium in Marburg. 1874 Promotion. Durch Vermittlung seines Bruders
Heinrich erhielt R. zunächst eine Anstellung als Assistenzarzt am Ffter Bürgerhospital. 1875 Niederlassung als praktischer Arzt in Griesheim, später in Rödelheim. 1886 Chirurg, später Chefarzt der chirurgischen Abteilung am Städtischen Krankenhaus Sachsenhausen. 1914 ordentlicher Professor am Ffter Universitätsklinikum.
Auf dem Gebiet der Herzchirurgie gelang R. ein bahnbrechender Erfolg, als er am 9.9.1896 in Ffm. einen durch Messerstiche verletzten Patienten am Herzen operierte. Die geglückte Herznaht, der erste chirurgische Eingriff dieser Art in Deutschland, widerlegte die bis dahin angenommene Unmöglichkeit von Herzoperationen. Weitere medizinische Neuerungen gelangen R. im Bereich der Darmchirurgie und bei Basedow-Kropf-Operationen. Ein Forum für die Verbreitung seiner wissenschaftlichen Erkenntnisse war der Ffter Ärzteverein.
Der innovative Mediziner verfasste im März 1923 eine kurze Autobiographie (erschienen in: „Die Medizin der Gegenwart in Selbstdarstellungen”, 1924), die auch ein Verzeichnis seiner medizinischen Schriften enthält.
Porträt (von
Ferdinand Brütt, 1919) im Besitz der Dr. Senckenbergischen Stiftung. Bronzebüste im Universitätsklinikum.
Ludwig-R.-Straße am Universitätsklinikum.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 177f.,
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