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Rumpler, Edmund

Edmund Rumpler

Edmund Rumpler
Fotografie.

© Österreichische Nationalbibliothek, Wien (Inventarnummer ÖNB/Wien, FO300391/02, online im Bildarchiv Austria unter: http://www.bildarchivaustria.at/Pages/ImageDetail.aspx?p_iBildID=388663, abgerufen am 23.7.2020).
Rumpler, Edmund. Dr.-Ing. Ingenieur. Automobil- und Flugzeugkonstrukteur. Unternehmer. * 4.1.1872 Wien, † 7.9.1940 (Züsow-)Neu Tollow bei Wismar, begraben auf dem Südwestkirchhof der Berliner Stadtsynode in Stahnsdorf.
Sohn eines Kaufmanns aus Mähren.
Nach dem Maschinenbaustudium an der Technischen Hochschule Wien (1890-95) war R. für verschiedene Firmen als Konstrukteur tätig, u. a. für die Allgemeine Motor-Wagen-Gesellschaft (1898-1900) und für die Daimler-Motoren-Gesellschaft (1900-02) in Berlin. 1902 wechselte er als Oberingenieur zu den Adlerwerken in Ffm., wo er die Schwingachse erfand (1903). Bereits 1903 zum Leiter des Konstruktionsbüros im Unternehmen aufgestiegen, entwickelte er dort die ersten eigenen Automobilmotoren der Adlerwerke. Nach kurzer Tätigkeit in Amsterdam (1905/06) machte sich R. 1906 in Berlin mit einem technischen Büro selbstständig, dem er am 10.11.1908 eine Abteilung für Flugzeugbau unter der Firma „Edmund Rumpler Luftfahrzeugbau“ (seit 1914: „Rumpler-Werke“) angliederte. (Etwa zeitgleich, wahrscheinlich nur wenige Wochen zuvor, hatte August Euler die erste deutsche Flugzeugfabrik und den ersten deutschen Flugplatz in Ffm. und Griesheim gegründet.) Von 1910 bis 1913 produzierte und vertrieb R. als erstes Flugzeug in größerer Stückzahl die R.-Taube, eine Weiterentwicklung der Etrich-Taube, und bis 1912 baute er unter der Marke „Aeolus“ den ersten deutschen Acht-Zylinder-Flugmotor in V-Form (V8). Nach dem Ersten Weltkrieg, während dessen die „Rumpler-Werke“ (mit einem bayerischen Zweigwerk in Augsburg, 1916-19) im Flugzeugbau stark expandiert hatten, wandte sich R. infolge des Versailler Vertrags wieder verstärkt der Automobilkonstruktion zu. Er entwickelte u. a. den Tropfenwagen, ein stromlinienförmiges Automobil mit Pendel-Schwingachse, das er 1921 auf der Deutschen Automobilausstellung in Berlin präsentierte. Unter Gründung verschiedener Firmen beschäftigte sich R., auch über den Verkauf seiner Produktionsstätten (1926) hinaus, unermüdlich mit Entwicklung, Bau und Vertrieb zahlreicher Konstruktionen, u. a. einer Absorptionskältemaschine, eines Riesen-Verkehrsflugboots und einiger Stromlinien-Lkw mit Vorderradantrieb. In der NS-Zeit musste er wegen seiner jüdischen Herkunft die Arbeit weitgehend einstellen, obwohl er bis zuletzt ein kleines Konstruktionsbüro in Berlin-Charlottenburg unterhielt.
Seit 1921 Mitglied im Ausschuss des Deutschen Museums in München.
Zahlreiche Publikationen und Aufsätze in Fachzeitschriften zur Erläuterung seiner Konstruktionen.
Seit 1900 Redakteur des Fachblatts „Der Motorwagen“. Seit 1901 Herausgeber des „Automobiltechnischen Kalenders“.
Edmund-R.-Straße am Ffter Flughafen.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 227f., verfasst von: Fritz Koch (überarbeitete Onlinefassung für das Frankfurter Personenlexikon von Sabine Hock).

Lexika: Spiess, Volker (Hg.): Berliner Biographisches Lexikon. 2., überarb. u. erw. Aufl. Berlin 2003.Berliner Biogr. Lex., S. 365. | Meyers Großes Personenlexikon. Hg. u. bearb. v. der Fachredaktion des Bibliographischen Instituts. Mannheim/Zürich 1968.Meyers Großes Personenlex. 1968, S. 1134. | Neue Deutsche Biographie. Hg. v. d. Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Bisher 27 Bde. (bis Wettiner). Berlin 1953-2020.Hans Holzer in: NDB 22 (2005), S. 256f. | Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 (ÖBL). Hg. v. d. Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 16 Bde. Wien 1957-2022.R. Keimel in: ÖBL 9 (1988), S. 325f. | Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft. 2 Bde. Berlin 1930/31.Reichshdb. 1930/31, S. 1582. | Tetzlaff, Walter: 2.000 Kurzbiographien bedeutender deutscher Juden des 20. Jahrhunderts. Lindhorst 1982.Tetzlaff: Juden d. 20. Jh.s 1982, S. 286. | Walk, Joseph: Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918-1945. München/New York/London/Paris 1988.Walk, S. 321.
Literatur:
                        
Doch das Zeugnis lebt fort. Der jüdische Beitrag zu unserem Leben. Berlin/Ffm. 1965.Doch das Zeugnis lebt fort 1965, S. 128, 354. | Kaznelson, Siegmund (Hg.): Juden im Deutschen Kulturbereich. Ein Sammelwerk. Mit einem Geleitwort von Richard Willstätter. 2., stark erw. Ausg. Berlin 1959.Kaznelson (Hg.): Juden im Dt. Kulturbereich 1959, S. 768. | Kranzhoff, Jörg Armin: Edmund Rumpler – Wegbereiter der industriellen Flugzeugfertigung. Bonn 2004. (Die deutsche Luftfahrt 32).Kranzhoff: Edmund Rumpler 2004. | Schwipps, Werner: Kleine Geschichte der deutschen Luftfahrt. Berlin 1968.Schwipps: Kl. Geschichte d. dt. Luftfahrt 1968, S. 55, 86. | Wer ist’s? Titel auch: Degener’s Wer ist’s? Titel ab 1923: Wer ist wer? Wechselnde Untertitel: Zeitgenossenlexikon. / Unsere Zeitgenossen. / Das deutsche Who’s who. Leipzig, ab 1928 Berlin 1905-93.Wer ist wer? 1935, S. 1341. | Wolff Metternich, Michael: Edmund Rumpler. Konstrukteur und Erfinder. München 1985.Wolff Metternich: Edmund Rumpler 1985.
Internet: Hessische Biografie, ein Kooperationsprojekt des Instituts für Personengeschichte in Bensheim und des Hessischen Landesamts für geschichtliche Landeskunde in Marburg zur Erstellung einer umfassenden personengeschichtlichen Dokumentation des Landes Hessen. https://www.lagis-hessen.de/pnd/117599026Hess. Biografie, 10.4.2018. | Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. https://de.wikipedia.org/wiki/Edmund_Rumpler - https://de.wikipedia.org/wiki/Rumpler-Werke -
Hinweis: Artikel über Edmund Rumpler und über die Rumpler-Werke.
Wikipedia, 10.4.2018.


GND: 117599026 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Koch, Fritz/Hock, Sabine: Rumpler, Edmund. In: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/969

Stand des Artikels: 18.5.2018
Erstmals erschienen in Monatslieferung: 04.2018.