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Sachs, Nelly

Friedenspreisträgerin 1965. Nobelpreisträgerin für Literatur 1966.

Nelly Sachs

Nelly Sachs anlässlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels in Ffm. 1965
Foto: Klaus Meier-Ude.

© Institut für Stadtgeschichte, Ffm. (Sign. S7P Nr. 12205).
Sachs, Leonie, gen. Nelly. Dichterin. * 10.12.1891 (Berlin-)Schöneberg, † 12.5.1970 Stockholm.
Die Dichterin, die seit ihrer Flucht aus dem nationalsozialistischen Deutschland 1940 im schwedischen Exil lebte, verarbeitete in ihrem Werk ihr eigenes und das jüdische Schicksal der Zeit. Hans Magnus Enzensberger (1929-2022), der S. im NDR 1959 als „größte deutschsprachige Lyrikerin der Gegenwart“ präsentierte, vermittelte den Kontakt zum Suhrkamp-Verlag und dessen Leiter Siegfried Unseld, den sie bei ihrem ersten Deutschlandbesuch seit der Emigration anlässlich der Verleihung des Meersburger Droste-Preises 1960 kennenlernte. Seit dem bald darauf von Unseld herausgebrachten Gedichtband „Fahrt ins Staublose“ (1961) war S. Autorin des damals in Ffm. ansässigen Suhrkamp-Verlags.
Zu den hohen Auszeichnungen und Ehrungen, die S. erhielt, gehörten der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (1965) und der Nobelpreis für Literatur (gemeinsam mit Samuel Joseph Agnon, 1966). Der Friedenspreis wurde S. am 17.10.1965 in der Ffter Paulskirche verliehen. Sie war die erste Frau, die damit ausgezeichnet wurde. In der Begründung der Jury hieß es u. a.: „Ihre Gedichte und szenischen Dichtungen sind (...) Werke der Vergebung, der Rettung, des Friedens.“ Am Abend vor der Preisverleihung hatte zu Ehren von S. eine Lesung ihrer Werke unter dem Titel „Wenn die Propheten einbrächen...“, einer Zeile aus einem ihrer Gedichte, im Schauspielhaus stattgefunden.
2011 Wanderausstellung „Flucht und Verwandlung. Nelly Sachs, Schriftstellerin, Berlin/Stockholm“ im Jüdischen Museum in Ffm.
Nelly-S.-Platz auf dem Riedberg.

Artikel aus: Frankfurter Personenlexikon, verfasst von Sabine Hock.
Artikel in: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 231, verfasst von: Sabine Hock.

Lexika: Harenbergs Lexikon der Weltliteratur. Autoren – Werke – Begriffe. Kuratorium: François Bondy, Ivo Frenzel, Joachim Kaiser, Lew Kopelew, Hilde Spiel. 5 Bde. Dortmund 1989.Alena Sperling in: Harenbergs Lex. d. Weltliteratur 4, S. 2530f. | Neue Deutsche Biographie. Hg. v. d. Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Bisher 27 Bde. (bis Wettiner). Berlin 1953-2020.Ruth Dinesen in: NDB 22 (2005), S. 336f. | Wall, Renate: Verbrannt, verboten, vergessen. Kleines Lexikon deutschsprachiger Schriftstellerinnen 1933 bis 1945. 2., durchges. Aufl. Köln 1989. (Kleine Bibliothek 510: Frauen).Wall: Schriftstellerinnen 1933-45, S. 162f. | Wilpert, Gero von: Deutsches Dichterlexikon. Biographisch-bibliographisches Handwörterbuch zur deutschen Literaturgeschichte. 3., erw. Aufl. Stuttgart 1988. (Kröners Taschenausgabe, Bd. 288).Wilpert: Dt. Dichterlex., S. 680f.
Literatur:
                        
Die jüdische Emigration aus Deutschland 1933-1941. 60 exemplarische Biographien. Ein zusätzliches Kapitel zur Ausstellung der Deutschen Bibliothek im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Bearb. v. Brita Eckert. Ffm./Bonn 1986.Die jüd. Emigr. 1986, S. 13f. | Dinesen, Ruth: Nelly Sachs. Eine Biographie. Ffm. 1992.Dinesen: Nelly Sachs 1992. | Fioretos, Aris: Flucht und Verwandlung. Nelly Sachs, Schriftstellerin, Berlin/Stockholm. Eine Bildbiographie. [Hg. zur Nelly-Sachs-Wanderausstellung 2010/2011 in Berlin, Stockholm, Zürich und Dortmund.] Aus dem Schwedischen von Paul Berf. Berlin 2010.Fioretos: Flucht und Verwandlung 2010. | Kasper, Birgit/Schubert, Steffi: Nach Frauen benannt. 127 Straßen in Ffm. Hg. v. Frauenreferat der Stadt Ffm. Ffm. 2013.Kasper/Schubert: Nach Frauen benannt 2013, S. 104f.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/4.668.
Internet: Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, Internetseite zur Vorstellung des Preises, seiner Geschichte und seiner Träger, hg. v. Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Ffm. https://www.friedenspreis-des-deutschen-buchhandels.de/alle-preistraeger-seit-1950/1960-1969/nelly-sachsFriedenspreis d. Dt. Buchhandels, 12.10.2022. | Hessische Biografie, ein Kooperationsprojekt des Instituts für Personengeschichte in Bensheim und des Hessischen Landesamts für geschichtliche Landeskunde in Marburg zur Erstellung einer umfassenden personengeschichtlichen Dokumentation des Landes Hessen. http://www.lagis-hessen.de/pnd/118604627Hess. Biografie, 16.1.2018. | Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. https://de.wikipedia.org/wiki/Nelly_SachsWikipedia, 16.1.2018.

GND: 118604627 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Hock, Sabine: Sachs, Nelly. In: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/976

Stand des Artikels: 23.3.2018
Erstmals erschienen in Monatslieferung: 04.2018.