Von Metternich wurde Sch. im Oktober 1815 zum Ersten Legationssekretär mit dem Charakter eines Legationsrats und 3.000 Gulden Gehalt in die österreichische Gesandtschaft an den Deutschen Bundestag in Ffm. berufen. Dementsprechend war Sch., der am 27.11.1815 in Ffm. eintraf, hier vor allem diplomatisch und journalistisch tätig. Er redigierte die Protokolle der Parlamentsverhandlungen, verfasste für Metternich einige Denkschriften und propagierte in deutschen Tageszeitungen den österreichischen Standpunkt zu den Bundestagssitzungen. So veröffentlichte er in den damals führenden Blättern, etwa dem „Hamburgischen Unpartheyischen Correspondent” und Cottas „Allgemeiner Zeitung”, umfangreiche Artikelserien zur politischen Situation in Deutschland. Bereits 1816 kam es jedoch zu Verstimmungen zwischen Sch. und dem Leiter der österreichischen Delegation, dem späteren österreichischen Minister Graf von Buol-Schauenstein. Sch., der in Ffm. auch mit dem einen neuen politischen Katholizismus repräsentierenden, später auf Stift Neuburg bei Heidelberg ansässigen Romantikerkreis um die Brüder
Schlosser in Kontakt trat, vermengte seine politische Tätigkeit mit dem religiösen Übereifer eines Konvertiten, mischte sich sogar in die städtische Politik ein und machte sich damit unbeliebt. Die in Ffm. tätigen österreichischen Beamten sahen in ihm ein „meuble superflu” und baten Metternich um Sch.s Abberufung. Sch.s Frau
Dorothea, die ihm im April 1816 nach Ffm. gefolgt war, ging bereits im Frühjahr 1818 zu ihren Söhnen nach Rom, um die finanzielle Lage – Sch. war auch in jenen Jahren der sicheren Anstellung hoch verschuldet – etwas zu entspannen. Metternich, der bei seinem Ffter Aufenthalt im September 1818 Sch. einmal in Ffm. und einmal auf Gut Johannisberg empfing, entschied dessen Rückkehr nach Wien. Damit war die politische Karriere des Romantikers beendet. Im Spätherbst 1818 verließ Sch. die Stadt Ffm.
Ölporträt (von Delphine Marquise de Custine, geb. de Sabran, 1816) im Besitz des Ffter Goethe-Museums.
Zum 250. Geburtstag 2022 Ausstellung „Ich liebe Deine Liebe. Der Briefwechsel zwischen Friedrich Schlegel und Friedrich von Hardenberg (Novalis)“ in sechs Folgen im Handschriftenstudio des Deutschen Romantik-Museums in Ffm., begleitet von einer Ringvorlesung „‚Sich kreuzende Stimmen‘. Novalis, Friedrich Schlegel und die Romantik“ an der Goethe-Universität und einem Veranstaltungsprogramm in Ffm.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 286f.,
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