Sohn eines Schriftsetzers.
Schüler der Katharinenschule (1859-66). Nach einer Lehre als Lithograf blieb Sch. bis 1891 in der Graphischen Verlagsanstalt
B. Dondorf in Ffm. tätig. Seit März 1891 Schriftleiter der „Volksstimme“, an deren Verlag er seit 1893 auch als Mitinhaber beteiligt war.
Um 1874 trat Sch. der Sozialdemokratie bei und war 1878 Vorstandsmitglied des „Sozial-Demokratischen Wahlvereins”. Nach Erlass des Sozialistengesetzes betätigte er sich in den als Ersatz- und Tarnorganisationen fungierenden geselligen Vereinen, u. a. als Mitglied des Arbeitergesangvereins „Fröhlichkeit” (1878-80). Wahrscheinlich schloss er sich dann auch der illegalen Parteiorganisation an. Nachdem deren führende Mitglieder im November 1886 verhaftet und später zumeist ausgewiesen worden waren, übernahm Sch. zusammen mit Georg Maier die Leitung der Ffter Sozialdemokratie. Vorsitzender des sozialdemokratischen Wahlkomitees (1887). Ffter Delegierter beim 1. Internationalen Arbeiterkongress in Paris (1889). Als Nachfolger von
Adolf Sabor wurde Sch. im Dezember 1889 als Ffter Reichstagskandidat aufgestellt. Er siegte in der Stichwahl und war von Februar 1890 bis Januar 1907 Mitglied des Reichstags. Als Reichstagsabgeordneter nahm er an fast allen SPD-Parteitagen seit 1891 teil. Außerdem kandidierte er seit 1890 bei sämtlichen Ffter Stadtverordnetenwahlen (außer 1892). Seit Januar 1891 Mitglied des Sozialdemokratischen Vereins.
Sch. verstand sich als ein wahrer Volksvertreter. Als alter Ffter, den man gelegentlich beim Äpfelwein in Sachsenhausen treffen konnte, genoss er nicht nur die Sympathien der Arbeiter, sondern auch der Kleinbürger. Innerhalb der Sozialdemokratie war er eine jeglicher Tendenz fernstehende Integrationsfigur, die von Reformisten wie Radikalen geschätzt wurde. Laut dem zeitgenössischen Bericht in der „Volksstimme“ wurde sein Begräbnis somit zu einer „politischen Wallfahrt”, bei der viele Tausend Freunde ihre Verbundenheit mit dem Verstorbenen und seiner politischen Bewegung demonstrierten.
Beisitzer des Gewerbegerichts (1888-93).
In der „Volksstimme“ veröffentlichte Sch. auch literarische Beiträge, darunter Gedichte in Ffter Mundart.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 309f.,
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Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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