Sohn der Schauspielerin Sophie Charlotte Sch., geb. Biereichel, seit 1749 verh. Ackermann (1714-1792).
Mit der Schauspieltruppe seines Stiefvaters (und möglicherweise auch leiblichen Vaters)
Konrad Ernst Ackermann trat Sch., seinerzeit noch Tänzer, bei deren Ffter Gastspielen erstmals hier auf. Bei dem Ffter Aufenthalt von 1762, während der französischen Besatzungszeit, ließ er sich in einen Zweikampf ein und wurde durch einen Stich in den Leib schwer verletzt, entging jedoch glücklicherweise der sonst in solchen Fällen üblichen strengen Bestrafung durch die französischen Militärbehörden. Als Mitglied der
Kurz’schen Theatertruppe (1767-68) kam Sch. 1767 erneut nach Ffm. Der bisherige Tänzer bewies hier nun erstmals sein großes schauspielerisches Talent. Im Rollenfach des Dieners und des Kavaliers engagiert, trat Sch. u. a. als Hector in Regnards „Der Spieler”, als Frontin (Leporello), der Diener des Don Juan, in der Stegreifkomödie „Der steinerne Gast”, als Norton in Lessings „Miss Sarah Sampson” sowie als Truffaldino in Goldonis „Diener zweier Herren” auf. Wegen einer im Oktober 1767 erlittenen Erkrankung, die der Ffter Arzt Dr. Hoffmann kurierte, wirkte Sch. allerdings nicht in der damals von der Truppe gegebenen Ffter Erstaufführung von Lessings „Minna von Barnhelm” mit. In den folgenden Jahren stieg Sch. zum berühmtesten Schauspieler seiner Zeit auf. Als Direktor der Hamburgischen Gesellschaft (1771-80, 1785/86-97/98, 1811-12) zeigte er sich insbesondere während seiner ersten Intendanz als das Sturm-und-Drang-Genie unter den Theaterleuten, entdeckte Shakespeare für die deutsche Bühne und förderte Aufführungen der Werke von
Goethe,
Schiller,
Klinger und Lenz. Nicht nur in Ffm., das Sch. zumindest 1791 noch einmal besuchte, war er zudem mit Stücken wie „Der Fähndrich” (Ffter Erstaufführung 1784), „Das Blatt hat sich gewendet” (Ffter EA 1786), „Um sechs Uhr ist Verlobung” (Ffter EA 1787), „Die Heurath durch ein Wochenblatt” (Ffter EA 1788), „Der Ring oder Die unglückliche Ehe aus Delicatesse” (Ffter EA 1790) und „Das Portrait einer Mutter” (Ffter EA 1790) einer der meistgespielten Bühnenautoren des ausgehenden 18. Jahrhunderts.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 339f.,
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