Schwarzkopf (auch: Schwartzkopf), Joachim (von). Geheimer Legationsrat. Diplomat. Zeitungshistoriker. * 23.3.1766 Steinhorst/Lauenburg, † 1.7.1806 Paris, begraben in Straßburg.
Sohn eines Amtmanns in Ratzeburg.
Königlich Großbritannischer und Kurfürstlich Braunschweig-Lüneburgischer Kanzlei- und Legationssekretär in Berlin. 1792 durch das kursächsische Reichsvikariat geadelt. Seit 1796 Königlich Großbritannischer und Kurfürstlich Braunschweig-Lüneburgischer Ministerresident bei dem kur- und oberrheinischen Kreis und der Stadt Ffm. in Ffm. Sch., der 1796 die Ffter Bürgerstochter
Anna Sophie Elisabeth von Bethmann-Metzler heiratete und 1797 Ffter Bürger wurde, wohnte damals mit seiner Frau auf dem Bethmann’schen Gut, der späteren Grüneburg. Im Haus der Eheleute Sch. verkehrte
Goethes Mutter, die der Familie Bethmann-Metzler und insbesondere der jungen Frau Sch. freundschaftlich verbunden war.
Frau Aja nahm auch an einem von Sch. geleiteten Lesekränzchen teil. Am 8.8.1797 weilte
Goethe selbst bei dem Ehepaar Sch. auf dem Bethmann’schen Gut, woraufhin Sch. 1804 den Dichter in Weimar besuchte. Seit 1805 zusätzlich Herzoglich Mecklenburg-Strelitzischer Geheimer Legationsrat und Resident in Ffm. Königlich Preußischer Canonicus zu Minden.
Sch. veröffentlichte staatswissenschaftliche und ökonomische Abhandlungen. Mit Schriften wie „Ueber Staats- und Adreßkalender, ein Beytrag zur Staatenkunde” (1792), „Ueber Zeitungen, ein Beytrag zur Staatswissenschaft” (1795) und „Ueber politische und gelehrte Zeitungen, Meßrelationen, Intelligenzblätter und über Flugschriften zu Fft. am Mayn, ein Beytrag zu der Geschichte dieser Reichs-Stadt” (1802) gehört er zu den Begründern der modernen Zeitungswissenschaft.
Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 361,
verfasst von: Sabine Hock.
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Lexika:
Das gelehrte Teutschland oder Lexikon der jetzt lebenden teutschen Schriftsteller. Angefangen von Georg Christoph Hamberger, fortgeführt von Johann Georg Meusel. 23 Bde. Reprografischer Nachdr. d. 5. Aufl. [von 1796-1834]. Hildesheim 1965-66.Hamberger/Meusel VII, S. 413f.; X, S. 648.
Literatur:
Heym, Heinrich: Lebenslinien. Schicksale aus einer alten Stadt. 3 Folgen. Ffm. 1965-68.Heym: Lebenslinien III (1968), S. 58-66. |
Pallmann, Heinrich: Simon Moritz von Bethmann und seine Vorfahren. Ffm. 1898.Pallmann: Simon Moritz von Bethmann u. seine Vorfahren 1898, S. 303, 305, 309, 466.
Quellen:
Des H. R. Reichs Freyen Wahl- und Handels-Stadt Franckfurt am Mayn allgemeiner [seit 1735: verbesserter] Raths- und Stadt-Calender (...). [Mit wechselnden Titeln und Ausgaben, u. a.: Des Heiligen Römischen Reichs vollständiger Genealogisch- und Schematischer Calender (...). Dem als Anhang beygefüget worden: Das jetzt-lebende Franckfurt.] Ffm. 1734-1806.Rats- u. Stadtkal. 1804-06.
GND: 119118807 (
Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise:
Hock, Sabine: Schwarzkopf, Joachim (von). Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/1199
Stand des Artikels: 22.9.1995