Sohn des jüdischen Weinhändlers Abraham Süßkind S.
Privatunterricht in Hebräisch, Arabisch, Latein, Griechisch und Mathematik. Seit 1826 Studium in Heidelberg, dann in Göttingen, wo er bei Carl Friedrich Gauß Mathematik studierte. 1829 Promotion. Im gleichen Jahr habilitierte S. als erster Jude an einer deutschen Hochschule. Privatdozent, seit 1848 außerordentlicher Professor und schließlich seit 1859 ordentlicher Professor in Göttingen. 1884, nach dem Tod seiner Tochter, gab S. seine Lehrtätigkeit dort auf und siedelte nach Bern zu seinem Sohn Alfred S. über. 1887 ging er mit diesem nach Zürich, wo er Ehrenmitglied der Naturforschenden Gesellschaft wurde. S.s Hauptinteresse waren in der Mathematik die Zahlen- und Reihentheorie sowie algebraische Gleichungen, aber auch Astronomie und Orientalistik.
Außerdem engagierte sich S. in der Reformbewegung des Judentums. Er stand dem „Ffter Verein der Reformfreunde“ um
Theodor Creizenach nahe und beteiligte sich, wie sein Freund
Gabriel Riesser, an Organisation und Aufbau. Hierfür schrieb er programmatische Artikel und Aufsätze. Später distanzierte er sich von dem Verein.
Zahlreiche Fachveröffentlichungen, u. a. „Theorie der Kettenbrüche“ (1834) und „Lehrbuch der algebraischen Analysis“ (1860) sowie auf dem Gebiet der Astronomie „Darstellung der populären Astronomie“ (1834) und der Orientalistik „Über die Monatsnamen einiger alter Völker, insbesondere der Perser, Cappadocier, Inder und Syrer“ (1836).
Vater des Historikers Alfred S. (1846-1936), der seit 1873 in der Schweiz lehrte, zunächst in Bern, dann (1887-1928) in Zürich. Dessen Hauptwerk ist eine zehnbändige „Geschichte Europas seit den Verträgen von 1815 bis zum Ffter Frieden von 1871“ (1894-1925).
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 432f.,
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