1887 kam S. erstmals nach Ffm., wo er seine Sinfonie f-Moll in einem Museumskonzert dirigierte. Während der folgenden Jahre und Jahrzehnte wurden in den Freitags- und Sonntagskonzerten der Museums-Gesellschaft zahlreiche Werke S.’ aufgeführt. Als S. 1892 Interesse zeigte, als Kapellmeister an die Ffter Oper zu kommen, entschied sich die Leitung allerdings gegen ihn und für
Ludwig Rottenberg. Dessen ungeachtet hielt sich S. immer wieder in Ffm. auf, um Museumskonzerte zu dirigieren. In Ffm. uraufgeführt wurden unter der persönlichen Leitung des Komponisten die S.’schen Tondichtungen „Also sprach Zarathustra“ (1896) und „Ein Heldenleben“ (1899); eine europäische Uraufführung der „Symphonia domestica“ folgte 1904 anlässlich des 40. Tonkünstlerfests in Ffm. Den Höhepunkt der S.-Rezeption in Ffm. bildeten die im Rahmen des „Sommers der Musik“ und der Ausstellung „Musik im Leben der Völker“ im August 1927 veranstalteten Richard-S.-Festspiele. Initiiert hatte sie der Opernintendant
Clemens Krauss, der seit seiner Zeit als Dirigent an der Wiener Staatsoper in freundschaftlichem Kontakt mit S. stand und sich in Ffm. intensiv für dessen Bühnenschaffen einsetzte. Innerhalb einer Woche wurden im Ffter Opernhaus die Opern „Salome“, „Rosenkavalier“, „Elektra“, „Intermezzo“, „Ariadne auf Naxos“ und „Frau ohne Schatten“ aufgeführt, sämtlich vom Meister selbst dirigiert. In derselben Augustwoche eröffnete der Weinhändler
Friedrich Nicolas Manskopf in seinem Musikhistorischen Museum am Untermainkai in Anwesenheit des Komponisten ein Richard-S.-Museum. Bei dem Festakt zum Ende des „Sommers der Musik“ dirigierte S. seine sinfonische Dichtung „Don Juan“, gespielt von einem Orchester aus Barcelona. Seinen letzten Aufenthalt in Ffm. hatte S. 1933, als er das Festkonzert zur 125-Jahr-Feier der Ffter Museums-Gesellschaft leitete.
Die Objekte des Richard-S.-Museums sind heute integriert in die Sammlung Manskopf in der UB Ffm.
1969 Ausstellung „Richard S. und Ffm.“ in der Musikbücherei der Ffter Volksbücherei. 2019 internationale Tagung „Die Frau ohne Schatten – Hugo von Hofmannsthals und Richard S.’ ‚Schmerzenskind’“ der Ffter Goethe-Universität, der Hofmannsthal-Gesellschaft und des Freien Deutschen Hochstifts im Ffter Goethe-Museum. Auf dieser Tagung 2019 Vorstellung des Projekts „Richard S. in der Sammlung Manskopf – eine virtuelle Ausstellung“ von Studierenden der Goethe-Universität.
Richard-S.-Allee in Sachsenhausen.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 447f.,
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