R. entstammte dem deutschsprachig-jüdischen Milieu des Buchenlands.
Musikalische Ausbildung in Czernowitz, später am Wiener Konservatorium. R. begann als Liedbegleiter und Dirigent eines Amateurorchesters. Sein erstes festes Engagement erhielt er am Opernhaus Brünn. 1892 bewarb er sich um die Nachfolge des verstorbenen Ersten Kapellmeisters der Ffter Oper,
Otto Dessoff, und setzte sich gegen die Mitbewerber
Richard Strauss und Felix Mottl durch. Die günstigen Empfehlungen von
Johannes Brahms und
Hans von Bülow gaben den Ausschlag. Von 1892 bis 1926, unter sechs Intendanten, wirkte R. als Erster Kapellmeister am Ffter Opernhaus und entwickelte sich in dieser Zeit zu einer führenden Persönlichkeit im Ffter Musikleben. Besonders in der Zusammenarbeit mit dem Intendanten
Emil Claar trug R. wesentlich zum Ruf der Ffter Opernhauses als eines der fortschrittlichsten Musiktheater Europas bei. Neben der Pflege des klassischen Repertoires (vornehmlich als
Mozartdirigent) förderte R. nachdrücklich die Werke zeitgenössischer Komponisten. So brachte er viele bedeutende Kompositionen kurz nach deren Uraufführung auf den Ffter Spielplan, u. a.
Pfitzners „Der arme Heinrich“ (1897), Debussys „Pelléas und Mélisande“ (dt. EA, 1907) und
Strauss’ „Elektra“ (1909) sowie Werke von Busoni, Janáček, Bartók und
Hindemith. Große Aufmerksamkeit widmete R. dem Schaffen von
Franz Schreker; er leitete die Uraufführungen von „Der ferne Klang“ (1912), „Die Gezeichneten“ (1918) und „Der Schatzgräber“ (1920) am Ffter Opernhaus. Langjähriger Dirigent der Museumskonzerte. Nach seinem Abschied von der Ffter Oper unterrichtete R. noch einige Jahre am Hoch’schen Konservatorium.
Als Komponist schuf R. vor allem Lieder und Variationen für Klavier. 1913 schrieb er den Operneinakter „Die Geschwister“ (eine Vertonung des gleichnamigen Werks von
Goethe), der 1915 am Ffter Opernhaus uraufgeführt wurde.
Porträt (von
Jakob Nussbaum). Porträt (von
Hanna Bekker vom Rath).
Verheiratet mit Theodore R., geb. Adickes (1875-1945), einer Tochter des Ffter Oberbürgermeisters
Franz Adickes. Die gemeinsame Tochter Gertrud R. (1900-1967) heiratete den Komponisten
Paul Hindemith.
1964 Gedenkausstellung zum 100. Geburtstag im Foyer des Opernhauses.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 221f.,
.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
).