Thurn und Taxis, Alexander Ferdinand Fürst von. Geheimer Rat. Erbgeneraloberpostmeister. * 21.3.1704 Ffm., † 17.3.1773 Regensburg.
Sohn von
Anselm Franz von T. u. T. und dessen Ehefrau Maria Ludovica Anna Franziska, geb. von Lobkowitz, Herzogin von Sagan (1683-1750). Verheiratet in erster Ehe mit Sophie Christine Luise von T. u. T., geb. Markgräfin von Brandenburg-Bayreuth (1710-1739), in zweiter Ehe mit Charlotte Luise von T. u. T., geb. von Lothringen, und in dritter Ehe mit Maria Henriette Josepha von T. u. T., geb. von Fürstenberg-Stuhlingen († 1772).
T. u. T. stand dem Haus T. u. T. seit 1739 vor und wohnte seit 1740 im Ffter Palais. 1742 kaiserlicher Kämmerer. 1743 wurde er von Kaiser
Karl VII., dem er mit erheblichen Geldsummen Wahlhilfe leistete, zum Prinzipalkommissar ernannt; seitdem (bis 1745) war somit der Vertreter des Kaisers auf dem Reichstag. Die Wahl fiel auf den Fürsten, da er einerseits durch das Amt des Generaloberpostmeisters eng an den Kaiser gebunden war, andererseits sich durch seinen Reichtum den kostspieligen und repräsentativen Posten leisten konnte. Das neue Palais bot einen ausgezeichneten Rahmen für dieses Amt. Im Jahr 1744 gab der Fürst rund 250.000 Gulden für die Hofhaltung und den Hofstaat mit eigener Theatertruppe und Musikorchester aus. Doch die Ernennung brachte ihn zunächst in politische Bedrängnis mit den Habsburgern. Die Verärgerung in Wien war so groß, dass man den Fürsten nach seiner Ernennung zunächst in Brüssel verhaften ließ. Erst nach dem Tod
Karls VII. konnten die Differenzen ausgeräumt werden. 1748 ernannte ihn Kaiser Franz I. wiederum zum Prinzipalkommissar; diese Funktion hatte seitdem jedes Oberhaupt der T. u. T. inne. Um das Amt angemessen ausüben zu können, siedelte T. u. T. im gleichen Jahr nach Regensburg, dem Sitz des Ständigen Reichstags, über. 1754 wurde er in den Reichsfürstenrat eingeführt.
Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 478,
verfasst von: Fritz Koch.
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Empfohlene Zitierweise:
Koch, Fritz: Thurn und Taxis, Alexander Ferdinand Fürst von. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/1494
Stand des Artikels: 31.3.1996