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Ziehen, Julius

Ziehen, Jacob Julius. Prof. Dr. phil. Pädagoge. Kommunalpolitiker. Diese Angaben konnten anhand von Dokumenten zweifelsfrei bestätigt werden.* 11.2.1864 Ffm., † 24.2.1925 Ffm.
Sohn des Theologen und Schriftstellers Philipp August Eduard Z. (1819-1894), eines Redakteurs der Ffter Ober-Postamts-Zeitung, und dessen Ehefrau Catharina Magdalena Emilie, geb. Tillmanns (1831-1885). Jüngerer Bruder des ebenfalls in Ffm. geborenen Psychiaters und Philosophen Theodor Z. (1862-1950), der als Professor in Utrecht, Berlin und Halle (bis 1931) lehrte. Verheiratet (seit 1894) mit Elisabeth Z., geb. Simon (1872-1939). Zwei Söhne: Eduard (1896-1945) und Wolfgang Z. (1899-1918).
Schüler der Musterschule und des städtischen Gymnasiums. 1882 Abitur. Anschließend Studium der alten Sprachen, Germanistik und Geschichte in Tübingen, Leipzig und Bonn. 1886 Promotion. Von 1886 bis 1889 Hauslehrer in Budapest. Veröffentlichung mehrerer historischer Arbeiten in Ungarisch. 1888 Staatsexamen in Bonn. Von 1889 bis 1892 erste Anstellung in Ffm. am städtischen Gymnasium; für ein Jahr beurlaubt zur Mitarbeit bei Ausgrabungen in Griechenland und Kleinasien. Von 1892 bis 1898 planmäßiger Lehrer am städtischen Gymnasium. Mitarbeit am „Ffter Lehrplan” unter Leitung von Karl Reinhardt (zur Einführung eines gemeinsamen lateinlosen Unterbaus und von Französisch als erster Fremdsprache für Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen). Von 1898 bis 1901 Direktor der Wöhlerschule. Dann bis 1906 Oberstudiendirektor beim Kommando des Kadettencorps in Berlin als Leiter der unterrichtlichen Ausbildung der preußischen Offiziersaspiranten.
Am 14.11.1905 wurde Z. mit absoluter Mehrheit zum Stadtrat für das Ffter Schulwesen auf zwölf Jahre gewählt. Von 1906 bis 1916 städtischer Schuldezernent. Seit 1914 Honorarprofessor für Pädagogik an der neu gegründeten Ffter Universität. Von 1916 bis 1925 ordentlicher Professor auf dem von Wilhelm Merton gestifteten Lehrstuhl (der ersten pädagogischen Professur in Preußen). Als nebenamtlicher Stadtrat für das höhere Schulwesen blieb Z. bis 1921 im Magistrat und übernahm dann bis zu seinem Tod das neu geschaffene Amt für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung.
Unter Z.s Leitung erreichte das Ffter Schulwesen einen Spitzenplatz im Deutschen Reich. Aus Neigung zwar der klassischen Philologie verbunden, förderte er dennoch besonders die Entwicklung der Realschulen zu Realgymnasien und Oberrealschulen. Unter seiner Amtsführung wurden bis 1925 der Neubau von Schulen vorangetrieben und das städtische Schulmuseum gegründet. Als Hochschullehrer war Z. bestrebt, die Idee der Pädagogik als Volkserziehungswissenschaft und einer auf ihr basierenden Kulturpolitik zu realisieren.
Nachlass im ISG.
Z.schule, ein Gymnasium, in Eschersheim.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 581f., verfasst von: Kurt Schäfer.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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Literatur:
                        
Böhme, Günther (Hg.): Geistesgeschichte im Spiegel einer Stadt. Ffm. und seine großen Persönlichkeiten. Ffm./Bern/New York 1986. (Eruditio 21).Böhme, Günther: Schulpolitik, Volkserziehungswissenschaft und Universitätspädagogik – Aus Anlaß des 60. Todestages von Julius Ziehen (1864-1925). In: Böhme (Hg.): Geistesgeschichte 1986, S. 122-139. | Böhme, Günther (Hg.): Die Ffter Gelehrtenrepublik. Leben, Wirkung und Bedeutung Ffter Wissenschaftler. Idstein 1999.Böhme, Günther: Der Pädagoge Julius Ziehen – Schulpolitik, Volkserziehungswissenschaft und Universitätspädagogik. In: Böhme (Hg.): Gelehrtenrepublik 1999, S. 61-79. | Emrich, Willi: Bildnisse Ffter Demokraten. Ffm. 1956.Emrich: Bildnisse Ffter Demokraten 1956, S. 54f. (m. Abb. auf S. 88). | Seng, Joachim: Goethe-Enthusiasmus und Bürgersinn. Das Freie Deutsche Hochstift – Ffter Goethe-Museum 1881-1960. Göttingen 2009.Seng: Freies Deutsches Hochstift 2009. | Ziehen, Julius: Erinnerungen 1864-1925. Hg. u. eingel. v. Hertha Ziehen. Ffm. 1980. (Ffter Lebensbilder 18).Ziehen: Erinnerungen 1980.
Quellen: ISG, Bestand Nachlässe (S1).Nachlass der Familie Ziehen: ISG, S1/153; dazu Rep. 563 u. 699. | ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/2.107.
Internet: Hessische Biografie, ein Kooperationsprojekt des Instituts für Personengeschichte in Bensheim und des Hessischen Landesamts für geschichtliche Landeskunde in Marburg zur Erstellung einer umfassenden personengeschichtlichen Dokumentation des Landes Hessen. https://www.lagis-hessen.de/pnd/118636804Hess. Biografie, 23.12.2021.

GND: 118636804 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Schäfer, Kurt: Ziehen, Julius. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/1802

Stand des Artikels: 31.3.1996