Vater des Altphilologen
Karl R. (1886-1958).
Besuch des Weilburger Gymnasiums. Studium in Basel, Bonn und Berlin. 1873 Promotion. Zunächst Tätigkeit als Lehrer in Bielefeld. Von 1880 bis 1884 lehrte R. erstmals am Ffter Gymnasium. Nach zwei Jahren als Leiter am Detmolder Gymnasium kehrte er 1886, nun als Direktor in der Nachfolge
Tycho Mommsens, an das Ffter Gymnasium zurück. Hier führte er, durch Oberbürgermeister
Adickes unterstützt, eine grundlegende Reform unter Aufgliederung in zwei Schulsysteme durch. In seiner Schrift „Die Ffter Reformpläne“ forderte R. 1892 einen grundlegenden Wandel des Spachunterrichts. Neben dem traditionell altsprachlichen Gymnasium sollte eine neue Schulform mit lateinlosem Unterbau bei stärkerer Betonung der modernen Fremdsprachen und des Deutschunterrichts eingerichtet werden. Der von R. ausgearbeitete neue „Ffter Lehrplan“ wurde noch im selben Jahr am Ffter Gymnasium eingeführt, das 1897 geteilt wurde: in das nach R.s Plänen reformierte Goethe-Gymnasium und in das humanistische Lessing-Gymnasium. Am Goethe-Gymnasium blieb R. noch bis 1904 Direktor. 1904 wurde R. an das Kultusministerium nach Berlin berufen, wo er bis 1919 wirkte. Nach seiner Pensionierung übernahm er die Leitung der Internatsschule Salem am Bodensee.
Von 1888 bis 1902 Mitglied im Verwaltungsausschuss des Freien Deutschen Hochstifts, zeitweise (1888-90 und 1899-1900) als Vorsitzender.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 186,
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