In einem zum Besitztum von
Goethes Großeltern Textor gehörenden Haus geboren, war C. seit frühester Jugend mit den Geschwistern Goethe befreundet. Nach Ausbildung auf auswärtigen Jesuitenschulen (bis 1763) und Jurastudium in Paris (seit 1764), Würzburg (seit 1766), Wetzlar (seit 1768) und Göttingen (seit 1769) kehrte er ohne Promotion 1770 nach Ffm. zurück, um als Archivar in Thurn und Taxis’sche Dienste zu treten.
C. nahm am geselligen Leben im
Goethekreis teil.
Goethe beschreibt die von C. geleiteten Mariage-Spiele in „Dichtung und Wahrheit“ (II,6). Nach
Goethes Abreise nach Straßburg (1770) wurde C. für
Goethes Mutter „ihr lieber Sohn Bernhard“. Vertrauter von Sophie (von) La Roche. Befreundet mit
Maximiliane La Roche, verh. Brentano. 1794 zog sich C., der ein kauziger Sonderling gewesen sein soll, mit seiner Familie nach Laubach zurück.
Goethe zeichnete um 1773 ein Porträt von C.
Als literarische Gestalt lebt „Rat C.“ fort: in der Novelle „Rat Krespel“ von E. Th. A. Hoffmann, zu der wohl
Clemens Brentano das biographische Material lieferte, in Offenbachs „Hoffmanns Erzählungen“, in
Goethes „Kapuzinerpredigten“ und als Bernardo in
Goethes „Erwin und Elmire“.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 141,
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