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Elsheimer, Adam

Elsheimer, Adam. Maler. ~ 18.3.1578 Ffm., ▭ 11.12.1610 Rom.
Sohn eines Schneiders aus Wörrstadt in Rheinhessen und der Tochter eines Ffter Fassbindermeisters.
Seine Lehrzeit absolvierte E. bei Philipp Uffenbach, durch den er Einblick in das Werk Dürers und Grünewalds erhielt. Gleichzeitig beeindruckten ihn die Arbeiten der aus den Niederlanden nach Ffm. und Frankenthal emigrierten Landschaftsmaler Valckenborch und Gillis von Coninxloo nachhaltig. Im Alter von 20 Jahren verließ E. Ffm., um über München nach Venedig zu reisen. Dort arbeitete er eine Zeitlang in der Werkstatt des deutschen Malers Johann Rottenhammer und hatte Gelegenheit, die venezianische Malerei von Bellini, Giorgione, Veronese, Tintoretto u. a. zu studieren. Seit 1600 in Rom, war er befreundet mit bedeutenden Malern und Gelehrten, von denen er hochgeschätzt wurde. 1606 wurde E. Mitglied der Accademia di San Luca. Im selben Jahr heiratete er Carla Antonia Stuarda, eine Ffterin schottischer Herkunft. 1608 wurde sein Sohn Giovanni Francesco geboren. E.s minutiös, beinah miniaturhaft auf Kupferplatten gemalte Bilder, die vorwiegend religiöse und mythologische Themen behandeln, brachten ihm zwar Anerkennung, jedoch keinen Wohlstand, da er sehr langsam arbeitete. So wurde er – wohl auf Veranlassung seines Schülers und zugleich Mäzens Hendrick Goudt – ins Schuldgefängnis gebracht. Bald nach seiner Entlassung starb E. in Rom, betrauert von Rubens, der „nie geschaute und nie mehr zu schauende Dinge“ von ihm erhofft hatte. E. wurde in der Kirche San Lorenzo in Lucina bestattet. Kurz nach seinem Tod wurde sein Bildnis in die Sammlung hervorragender Mitglieder der Accademia di San Luca aufgenommen, eine Ehrung, die nur wenigen Ausländern zuteil wurde.
E. gilt neben Caravaggio und Carracci als einer der Gründerväter der Barockmalerei. Der größte Teil seines Werks entstand in Rom; nur wenige Arbeiten sind auf die Jahre vor 1600 datierbar. Aus seiner Ffter Zeit ist eine Serie von Radierungen für die Ffter Meßrelationen überliefert, die die sensationelle Seereise des Holländers Cornelis de Houtman nach Ostindien illustriert. Auch drei Ölgemälde, darunter „Jacobs Traum von der Himmelsleiter“ im Städel, werden noch in diese Zeit datiert. Insgesamt werden E. heute nur 27 Gemälde und 25 Zeichnungen zugeschrieben. Dennoch ist der Einfluss E.s auf viele Künstler nachweisbar, z. B. auf Rembrandt und Claude Lorrain. Das Hauptwerk E.s, der siebenteilige „Kreuzaltar“, der lange Zeit als verschollen galt, konnte Stück für Stück zwischen 1951 und 1981 für das Städelsche Kunstinstitut erworben werden und dank einer ausführlichen Beschreibung und Zeichnung aus der Zeit kurz nach seiner Entstehung mitsamt dem Rahmen rekonstruiert werden. Weitere Arbeiten E.s im Städel und im HMF.
Seit 1995 E.-Archiv mit Forschungsstätte am Städel.
E.straße im Westend. Von 1992 bis 2003 Adam-E.-Preis der Kunstmesse „Art Frankfurt“, verliehen jährlich von 1992 bis 1999 als Ehrenpreis an herausragende Kunstsammler und -sammlerinnen, von 2000 bis 2003 als dotierter Preis an vorbildliche Kunstvereine (seit 2004: Art Frankfurt Preis, letztmals verliehen bei der letzten Ausgabe der „Art Frankfurt“ 2005).

Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 184f., verfasst von: Birgit Weyel.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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Lexika: Neue Deutsche Biographie. Hg. v. d. Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Bisher 27 Bde. (bis Wettiner). Berlin 1953-2020.Ernst Holzinger in: NDB 4 (1959), S. 465f.
Literatur:
                        
Andrews, Keith: Adam Elsheimer. Werkverzeichnis der Gemälde, Zeichnungen und Radierungen. Erw. deutschsprachige Ausg. München 1985.Andrews: Adam Elsheimer. Werkverzeichnis 1985. | Bothe, Friedrich: Adam Elsheimer, der Maler von Fft. Neue Forschungen über seine Ffter Jugendzeit. Ffm. 1939.Bothe: Adam Elsheimer 1939. | Hansert, Andreas: Geschichte des Städelschen Museums-Vereins Ffm. Hg. vom Vorstand des Städelschen Museums-Vereins. Ffm. 1994.Hansert: Städelscher Museums-Verein 1994. | Hoffmann, Hilmar: Die großen Ffter. Ehrenwürdige Bürger und Ehrenbürger [von Karl dem Großen bis Friedrich von Metzler]. 4., durchges. Aufl. Ffm. 2012.Hoffmann: Die großen Ffter 2012, S. 21f. | Jahrbuch der Berliner Museen. Hg. v. d. Staatlichen Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz. Neue Folge. Bisher 62 Bände. Berlin u. a. 1959-2021.Koch, Georg Friedrich: Adam Elsheimers Anfänge als Maler in Fft. In: Jb. d. Berliner Museen 19 (1977), S. 114-171. | Knopp, Werner (Hg.): Spiegelungen. [Hermann J. Abs zum 85. Geburtstag.] Mainz 1986.Eich, Paul: Das Kreuzretabel Adam Elsheimers im Städelschen Kunstinstitut zu Ffm. In: Knopp (Hg.): Spiegelungen 1986, S. 31-59. | Lenz, Christian: Adam Elsheimer. Die Gemälde im Städel. 2. Aufl. Ffm. 1989.Lenz: Adam Elsheimer. Die Gemälde im Städel 1989. | Sarkowicz, Hans (Hg.): Die großen Ffter. Nach einer Sendereihe des Hessischen Rundfunks. 2. Aufl. Ffm./Leipzig 1994.Schultze, Bernard: Der Ariadnefaden des Auges und die Abenteuer des Mikrokosmos. Adam Elsheimer. In: Sarkowicz (Hg.): Die großen Ffter 1994, S. 25-31; vgl. auch S. 270f. | Sello, Gottfried: Adam Elsheimer. Ffm. u. a. 1988.Sello: Adam Elsheimer 1988.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/858. | ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S3 (mit Kleinschriften, bes. Zeitungsausschnitten, zur Ortsgeschichte).ISG, S3/24.343 (Adam-Elsheimer-Preis).

GND: 118810936 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Weyel, Birgit: Elsheimer, Adam. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/2089

Stand des Artikels: 30.9.1994