1507 erhielt D. von dem Ffter Kaufmann
Jakob Heller den Auftrag, für dessen Grabstätte im Ffter Dominikanerkloster einen Thomas-Altar (später „Heller-Altar“ genannt) zu gestalten. Das Mittelbild des Altars, das ganz von D.s Hand stammte, stellte Himmelfahrt und Krönung Mariä dar. Die beiden Seitenflügel, die in Werkstattarbeit entstanden sind, zeigen die Martyrien der Namenspatrone von
Jakob Heller und seiner Ehefrau Katharina, geb. Melem, des Apostels Jakobus und der heiligen Katharina von Alexandrien. Darunter befinden sich jeweils die Bildnisse des Stifterehepaars, wohl von der Hand des Meisters gemalt. Auf den Außenseiten der beweglichen Flügel waren in Grisaille-Malerei die Anbetung der Heiligen Drei Könige, darunter die Apostel Petrus und Paulus sowie Thomas von Aquin (als Namensgeber für den Altar) und Christophorus zu sehen. Ungeklärt ist, wie die Rahmenfassung des Altars ausgesehen hat. In geschlossenem Zustand wurde der Altar durch zwei Standflügel von der Hand
Matthias Grünewalds ergänzt.
D.s Briefe an
Heller, in denen er über seine Arbeit an dem Mittelbild berichtet, sind erhalten, während
Hellers Antworten darauf verloren sind. D. sollte ursprünglich mit 130 Gulden entlohnt werden. Er musste aber während der Arbeit, die er besonders sorgfältig ausführte, einsehen, dass er das Werk für diesen Preis nicht liefern könnte, und verlangte nun 200 Gulden. Trotz der Auseinandersetzungen mit dem daraufhin sehr erzürnten
Heller und anderer verlockender Angebote für das Bild schrieb D., dass er „diese Taffel in Franckfortt den an keinem andern ort in gantz Teitschland“ wissen wolle. Schließlich zahlte
Heller die geforderte Summe, dazu ein Trinkgeld an D.s Bruder Hans, der die Seitenflügel maßgeblich gestaltet hatte, und erstattete die Unkosten. Zudem sandte er – der Sitte gemäß – ein Geschenk an D.s Frau Agnes. Das nach 13-monatiger Arbeit vollendete Mittelbild kam im Oktober 1509 in Ffm. an und erhielt seinen Platz – nach D.s Skizzen zur Rahmung und seinen Anweisungen zur Aufstellung – in der Dominikanerkirche. Es entwickelte sich zu einer besonderen Sehenswürdigkeit. Hohe Gebote für das Bild seitens auswärtiger Fürsten wurden immer ausgeschlagen. Im Jahr 1614 war jedoch die finanzielle Lage des Klosters so schlecht, dass die Dominikaner das Mittelbild dem Kurfürsten Maximilian von Bayern gegen eine jährliche Rente von 400 Gulden (bis 1777 gezahlt) „schenkten“. Der Kurfürst ließ eine Kopie des Gemäldes von Jobst Harrich anfertigen, die statt des Originals in der Kirche aufgehängt wurde. Das Original verbrannte 1729 in der Münchener Residenz. Die Kopie mit den erhaltenen Seitenflügeln ist im Besitz des HMF. Von den Einzelbildern der Außenflügel ist eine Szene mit einem der Heiligen Drei Könige verloren; die drei anderen Einzelbilder von D. befinden sich ebenfalls im HMF, zwei Einzelbilder von
Grünewald (Laurentius, Cyriacus) im Städel und die beiden anderen Einzelbilder von
Grünewald (Elisabeth von Thüringen, eine heilige Märtyrerin) in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe. D.s bekannte Zeichnung „Betende Hände“ (1508; im Besitz der Albertina in Wien) entstand als Studie zu den Händen eines Apostels auf der Mitteltafel des Heller-Altars.
Am 21.7.1520 kam D. mit seiner Frau Agnes und der Magd Susannah auf der Reise in die Niederlande durch Ffm. Er übernachtete im Nürnberger Hof bei seinem früheren Auftraggeber
Jakob Heller, der ihm Herberge und Wein schenkte. Am nächsten Tag fuhr das Schiff, das D. in Bamberg genommen hatte, nach Mainz weiter. D. berichtet über seinen Aufenthalt in Ffm. in seinem Tagebuch.
Das Städel besitzt neben D.s Gemälden „Bildnis einer jungen Frau mit offenem Haar“ (auch: „Bildnis der Katharina Fürlegerin“, 1497) und „Der leidende Hiob mit seinem Weibe, das Wasser über seine Wunden gießt“ (auch: „Hiob auf dem Misthaufen“, um 1505) nahezu das gesamte druckgrafische Werk sowie einige Handzeichnungen D.s. Aus der Bibliothek von
Johann Maximilian zum Jungen kam ein Folio-Lederband mit Kupferstichen und Holzschnitten D.s in den Besitz der Stadtbibliothek (heute UB Ffm.); die einzelnen Blätter aus diesem Sammelband wurden 1920 verkauft, so dass sich heute nur noch der Einband mit dem handschriftlichen Inhaltsverzeichnis in der Handschriftenabteilung der UB Ffm. befindet.
Standbild (von
August von Nordheim, 1879) an der Fassade des Städel Museums neben dessen Hauptportal.
2013/14 Ausstellung „Dürer. Kunst – Künstler – Kontext“ im Städel.
D.straße in Sachsenhausen. Albrecht-D.-Schule, eine Grundschule, in Sossenheim.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 166,
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