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Uffenbach, Philipp

Philipp Uffenbach

Philipp Uffenbach
Selbstbildnis (aquarellierte Federzeichnung, 1591; im Besitz der Hamburger Kunsthalle).
Foto: Christoph Irrgang.

© Hamburger Kunsthalle / bpk, Hamburg (Inv.-Nr. 23860).
Uffenbach, Philipp. Nachname urkundl. auch: Offenbach, Ofenbach. Maler. Diese Angaben konnten anhand von Dokumenten zweifelsfrei bestätigt werden.~ 15.1.1566 Ffm., Diese Angaben konnten anhand von Dokumenten zweifelsfrei bestätigt werden.▭ 6.4.1636 Ffm.
Sohn des Formschneiders Heinrich U. Eine Verwandtschaftsbeziehung U.s zu der gleichnamigen Ffter Patrizierfamilie ist nicht nachgewiesen.
U. absolvierte eine Künstlerlehre bei dem Mainzer Maler Adam Grimmer, wohl dem Sohn des einzigen mit Namen bekannten Grünewald-Schülers Johann Grimmer, über den U. in den Besitz einer Mappe mit Handzeichnungen von Matthias Grünewald gelangte. Etwa 1586 kehrte er nach Ffm. zurück, wo er seine Ausbildung bei dem Maler und städtischen Geometer Elias Hoffmann im Hainer Hof fortsetzte. U. wohnte selbst bis spätestens 1602 im Hainer Hof, der dem Landgrafen von Hessen-Darmstadt gehörte; von dem Landgrafen erhielt er auch Aufträge. 1592 übernahm U. die Werkstatt von Elias Hoffmann, dessen Tochter er wenig später heiratete. 1598 erwarb er das Ffter Bürgerrecht. Bekannt wurde U. vor allem als Lehrer von Adam Elsheimer.
Sandrart berichtet über eine Teilnahme U.s am Fettmilch-Aufstand, die sich urkundlich jedoch nicht erhärten lässt; ein Porträt Fettmilchs von U.s Hand befindet sich im HMF.
1630 Mitbegründer der Ffter Malergesellschaft.
U. gilt als Repräsentant der „Dürer-Renaissance“ um 1600. Sein Oeuvre ist äußerst vielgestaltig. Als sein Hauptwerk gilt eine Himmelfahrt Christi, die er 1599 für die Dominikanerkirche in Ffm. schuf (heute im HMF). Von der Stadt wurde er mit verschiedensten künstlerischen, aber auch handwerklichen Arbeiten wie dem Bemalen von Zifferblättern betraut. So bemalte er 1610 den Mainbrückenturm auf der Ffter Seite und führte auch das antijüdische Schandbild in dessen Durchgang aus. Für den Landgrafen Philipp III. von Hessen-Butzbach gestaltete er 1618 die Deckengemälde des Prunksaals im Butzbacher Schloss, einen monumentalen Historienzyklus (nicht erhalten), ebenso die Stuckarbeiten in der Landgrafengruft in der Butzbacher Markuskirche. Ferner war er an der Illustration des Melem’schen Hausbuchs (im ISG) und der Chronik Eisenberger (in den Kunstsammlungen Graf von Schönborn in der Schlossbibliothek Pommersfelden) beteiligt.
Ausführlich beschäftigte sich U. mit Mechanik, Geometrie und Anatomie, verfasste eine Anleitung zum Bau von Sonnenuhren (1598) und ein mathematisches Lehrbuch („De quadratura circuli mechanici“, 1619) und widmete sich überdies der Alchimie.
Selbstporträt (aquarellierte Federzeichnung, 1591) im Besitz der Hamburger Kunsthalle.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 489, verfasst von: Roman Fischer (überarbeitete Onlinefassung für das Frankfurter Personenlexikon von Roman Fischer).

Lexika: Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. durch die Historische Commission bei der Königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bde. München/Leipzig 1875-1912.P. in: ADB 39 (1895), S. 134f. | Richel, Arthur: Katalog der Abteilung Fft. [der Ffter Stadtbibliothek]. Bd. 2: Literatur zur Familien- und Personengeschichte. Ffm. 1929.Richel, S. 607. | Schrotzenberger, Robert: Francofurtensia. Aufzeichnungen zur Geschichte von Ffm. 2., vermehrte u. verbesserte Aufl. Ffm. 1884.Schrotzenberger, S. 255.
Literatur:
                        
Opitz, Ursula: Philipp Uffenbach. Ein Ffter Maler um 1600. Berlin/München 2015. (Kunstwissenschaftliche Studien 180).Opitz: Philipp Uffenbach 2015. | Gemälde des Historischen Museums Ffm. Hg. zum Jahrestag des hundertjährigen Bestehens der Städtischen Gemäldesammlung im Historischen Museum. Bearb. v. Wolfram Prinz. Ffm. 1957.Prinz: Gemälde d. HMF 1957, S. 84f.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/6.523.
Internet: Webseite der Hamburger Kunsthalle, Hamburg. https://online-sammlung.hamburger-kunsthalle.de/de/objekt/23860
Hinweis: Eintrag in der Onlinesammlung zu Philipp Uffenbach: Selbstbildnis, 1591.
Hamburger Kunsthalle, 29.8.2019.
| Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. http://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_UffenbachWikipedia, 1.6.2015.

GND: 128351314 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Fischer, Roman: Uffenbach, Philipp. In: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/1522

Stand des Artikels: 5.6.2015
Erstmals erschienen in Monatslieferung: 06.2015.