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Erlanger, Raphael (von)

Erlanger, Raphael (Freiherr von). Seit 1859 portugiesischer Baron. Seit 1860 sachsen-meiningenscher Adel. Seit 1871 österreichischer Freiherr. Königlich Portugiesischer, Königlich Schwedischer und Norwegischer Generalkonsul. Bankier. * 27.6.1806 Wetzlar, † 30.1.1878 Ffm.
Zunächst Wechselmakler an der Ffter Börse. Gründete 1848 ein eigenes Bank- und Wechselgeschäft, seit 1865 „Erlanger & Söhne“. Versuchte, durch den Zusammenschluss mit anderen jungen Bankiers ein Gegengewicht gegen das an der Börse führende Haus Rothschild zu schaffen. Beteiligt an der Gründung der Weimarer Bank (1853), der Landgräflich Hessischen Landesbank in Bad Homburg (1855), der Luxemburger Bank (1856) und der Oldenburgischen Landesbank (1868). 1855 schwedischer Konsul in Ffm. Leistete durch eine Anleihe Abhilfe in der kurz darauf einsetzenden schwedischen Finanz- und Handelskrise. Seitdem Bankier der skandinavischen Regierungen. Ebenso stand E. der portugiesischen Regierung 1859 bei und wurde daraufhin portugiesischer Konsul. 1859 Eröffnung einer Filiale in Paris. 1862 Gründung der Ffter Hypothekenbank gemeinsam mit dem Bankhaus Gebrüder Bethmann. Kaufte 1864 im Auftrag Bismarcks die Eisenbahn Schleswig-Holsteins aus englischem Besitz auf. Besorgte die Einführung der österreichischen Staatsbahnaktien an der Ffter Börse, die dann lange eine bedeutende Rolle im internationalen Börsengeschäft spielten. Daraufhin und aufgrund der Ordnung der Thurn und Taxis’schen Vermögensverhältnisse 1871 in den österreichischen Freiherrnstand erhoben. Das E.’sche Bankhaus gehörte zu den Wegbereitern der Industriepapiere an den süddeutschen Börsen.
Stifter des Springbrunnens aus schwedischem Granit in der Kaiserstraße gegenüber dem Ffter Hof (1876).
Die Firma „Erlanger & Söhne“ ging durch Fusion 1904 in der Ffter Filiale der Dresdner Bank auf.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 191, verfasst von: Sabine Hock.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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Lexika: Neue Deutsche Biographie. Hg. v. d. Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Bisher 27 Bde. (bis Wettiner). Berlin 1953-2020.Franz Lerner in: NDB 4 (1959), S. 593. | Schrotzenberger, Robert: Francofurtensia. Aufzeichnungen zur Geschichte von Ffm. 2., vermehrte u. verbesserte Aufl. Ffm. 1884.Schrotzenberger, S. 60.
Literatur:
                        
Schembs, Hans-Otto: Jüdische Mäzene und Stifter in Ffm. Hg. v. d. Moses Jachiel Kirchheim’schen Stiftung. Mit einer Einführung von Hilmar Hoffmann. Ffm. [Copyright 2007].Schembs: Jüd. Mäzene u. Stifter 2007, S. 51-53.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/1.476.

GND: 135911702 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Hock, Sabine: Erlanger, Raphael (von). Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/2111

Stand des Artikels: 29.1.1988