Aus Ffter Kaufmannsfamilie. Der Vater Philipp Bernhard E. (1807-1854) war als Kaufmann im Seidenfärbereigewerbe in England tätig und kehrte 1850 mit seiner Familie nach Ffm. zurück.
Schüler des Realgymnasiums und (seit 1861) des Städelschen Kunstinstituts. Zudem Unterricht bei
Carl Hausmann (Malerei) und Alexander Stix (Holzschnitt). Als Schüler von Stix wurde E. mit den Landschaftsmalern des Kronberger Kreises bekannt. Von 1865 bis 1869 Tätigkeit als selbstständiger Xylograf. Daneben Studien in Berlin und München, wo er
Victor Müller und Wilhelm Leibl kennenlernte. 1869/70 Studienaufenthalt in Paris, wo er sich auf Anraten
Scholderers entschloss, sich völlig der Malerei zu widmen. 1870 Rückkehr nach Ffm. Von 1873 bis 1879 in Kronberg ansässig. Jüngstes und bedeutendstes Mitglied der dortigen Malerkolonie. Nachdem E. schon im Winter 1876/77 eine Italienreise (Florenz, Rom) zur Stabilisierung seiner Gesundheit unternehmen musste, verlegte er 1879 seinen Wohnsitz aus gesundheitlichen Gründen nach Obermais in Meran. Dort lebte er völlig zurückgezogen. Seine Bilder, zahlreiche Natur- und Landschaftsdarstellungen sowie Stillleben und Porträts, fanden u. a. aufgrund seiner eigenen Bescheidenheit zu seinen Lebzeiten wenig Anerkennung. Erst eine von seinen Freunden organisierte Nachlassausstellung, die – von Meran ausgehend – seit 1900 in vielen deutschen Städten (auch in Ffm.) zu sehen war, machte auf sein Werk aufmerksam. Besonders mit seinen Landschaften (darunter zahlreiche Taunusansichten) erlangte E. posthum Bedeutung.
Vorläufer des deutschen Impressionismus. E. überwand die stimmungsbetonte zugunsten der wirklichkeitsnahen Darstellung, wobei er sich meist auf einen engen Ausschnitt der Landschaft konzentrierte. Ölgemälde, u. a. „Stilleben mit einem Wasserglas, einer Muschel und einem Löffel“ (1869), „Bildnis der Mutter (Auguste Wilhelmine E., geb. Lemmé, 1822-1884)“ (1877) und „Blühender Apfelbaum“ (1877), sowie Handzeichnungen im Besitz des Städel Museums. Zahlreiche Bilder in Ffter Privatbesitz.
Selbstporträt (1874). Porträtiert von Leibl (1870/71; im Besitz des Städel Museums).
1925 und 1990 Gedächtnisausstellungen der Galerie Schneider in Ffm.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 194f.,
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