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Flegel, Georg

Flegel, Georg. Maler. * 1566 Olmütz, † 23.3.1638 Ffm.
Verheiratet (seit etwa 1593) mit Brigitta F.
Seit spätestens 1594 in Ffm., wo nachweislich am 14.11.1594 F.s Sohn Martin getauft wurde. Über den Lebensweg F.s vor seiner Ankunft in Ffm. können nur Vermutungen angestellt werden. Als etwa Zwanzigjähriger muss er seine Heimat – möglicherweise aus religiösen Gründen – verlassen und sich auf Wanderschaft begeben haben. Unterwegs machte er wohl die Bekanntschaft des Genremalers Lucas van Valckenborch aus Mecheln. Dieser folgte um 1593 seinem seit 1586 in Ffm. lebenden Bruder Martin in diese Stadt. Mit Lucas van Valckenborch muss auch F. als dessen Mitarbeiter nach Ffm. gekommen sein. Ffm. war damals Fluchtort vieler Reformierter und Lutheraner wallonischer, französischer, flämischer und holländischer Herkunft. Außerdem hatten seit dem Fall Antwerpens 1585 viele reiche Antwerpener Kaufleute den Sitz ihrer Firmen nach Ffm. verlegt. Gerade unter den flämischen Zuwanderern fand sich sicher eine interessierte Käuferschaft für die Gemälde Valckenborchs und später auch F.s. Zunächst arbeitete F. weiter als Staffagemaler bei Lucas und möglicherweise auch bei Martin van Valckenborch. Zwischen den Familien F. und Valckenborch bestand auch enger privater Kontakt; so wurde Martin van Valckenborch 1594 Taufpate von F.s erstem Sohn, und von den sechs weiteren Kindern F.s erhielten drei ebenfalls einen Taufpaten aus der Familie Valckenborch. 1597 unterstützte Lucas van Valckenborch F.s Bürgeraufnahmegesuch mit einem guten Zeugnis. Kurz darauf starb Lucas van Valckenborch, F.s Brotherr, und F., der am 28.4.1597 in das Bürgerrecht der Stadt Ffm. aufgenommen wurde, musste sich selbstständig machen. So vollzog er den Schritt vom Staffagemaler zum Stilllebenmaler.
F. gilt als einer der ersten Maler selbstständiger Stillleben und somit als Mitschöpfer dieser neuen Bildgattung. Wenn der Künstler auch erst während seiner letzten drei Lebensjahre seine Bilder datierte, so werden aus stilistischen Gründen eigenständige Stillleben F.s schon für die Zeit um 1600 angenommen. F.s Gemälde, die bevorzugt Blumenstillleben oder üppige Mahlzeiten, oft beleuchtet von einer einzelnen Kerze als Lichtquelle, zeigen, vermitteln eine Atmosphäre traulichen Lebens. Sie können aber auch als Aufruf zur Mäßigung und als Ermahnung, dass alles vergänglich sei, aufgefasst werden. Die perfekte Darstellung von sorgfältig aufeinander bezogenen Gegenständen galt F. – zumindest während seiner letzten Lebensjahre – nicht als Selbstzweck. Von F.s Wertschätzung über Ffm. hinaus zeugt eine lobende Erwähnung eines Gemäldes von F. durch den Augsburger Patrizier und Kunstkenner Philipp Hainhofer 1611. Verschiedene Gemälde F.s befinden sich im Besitz des Städelschen Kunstinstituts und des HMF.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 207f., verfasst von: Birgit Weyel.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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Literatur:
                        
Archiv für Fft.s Geschichte und Kunst. Bisher 78 Bde. Ffm. 1839-2019.Sander, Jochen: Die frühe Stilllebenmalerei am Main. Die flämischen Emigranten, Georg Flegel und Sebastian Stoskopff. In: AFGK 72 (2010): Das „neue“ Fft., S. 22-34. | Georg Flegel. Sechs Aquarelle. Mit einer Einleitung von Friedrich Winkler. Berlin 1954.Georg Flegel 1954. | Langemeyer, Gerhard (Hg.): Stilleben in Europa. [Katalog zur Ausstellung im Westfälischen Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster, 1979/80, und in der Staatlichen Kunsthalle, Baden-Baden, 1980.] Münster/Westfalen 1979.Langemeyer (Hg.): Stilleben in Europa 1979, S. 558ff. | Müller, Wolfgang J.: Der Maler Georg Flegel und die Anfänge des Stillebens. Ffm. 1956. (Schriften des HMF 8).Müller: Georg Flegel u. die Anfänge d. Stillebens 1956. | Wettengl, Kurt: Die Mahlzeitenstilleben von Georg Flegel. Diss. Osnabrück 1983.Wettengl: Die Mahlzeitenstilleben von Georg Flegel 1983.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/11.347.
Internet: Internetpräsenz des Städel Museums, Ffm. https://sammlung.staedelmuseum.de/de/person/flegel-georg
Hinweis: Eintrag zu Georg Flegel in der digitalen Sammlung.
Städel, 22.3.2023.


GND: 118683896 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Weyel, Birgit: Flegel, Georg. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/2185

Stand des Artikels: 30.9.1994