Verheiratet (seit etwa 1593) mit Brigitta F.
Seit spätestens 1594 in Ffm., wo nachweislich am 14.11.1594 F.s Sohn Martin getauft wurde. Über den Lebensweg F.s vor seiner Ankunft in Ffm. können nur Vermutungen angestellt werden. Als etwa Zwanzigjähriger muss er seine Heimat – möglicherweise aus religiösen Gründen – verlassen und sich auf Wanderschaft begeben haben. Unterwegs machte er wohl die Bekanntschaft des Genremalers
Lucas van Valckenborch aus Mecheln. Dieser folgte um 1593 seinem seit 1586 in Ffm. lebenden Bruder
Martin in diese Stadt. Mit
Lucas van Valckenborch muss auch F. als dessen Mitarbeiter nach Ffm. gekommen sein. Ffm. war damals Fluchtort vieler Reformierter und Lutheraner wallonischer, französischer, flämischer und holländischer Herkunft. Außerdem hatten seit dem Fall Antwerpens 1585 viele reiche Antwerpener Kaufleute den Sitz ihrer Firmen nach Ffm. verlegt. Gerade unter den flämischen Zuwanderern fand sich sicher eine interessierte Käuferschaft für die Gemälde
Valckenborchs und später auch F.s. Zunächst arbeitete F. weiter als Staffagemaler bei
Lucas und möglicherweise auch bei
Martin van Valckenborch. Zwischen den Familien F. und
Valckenborch bestand auch enger privater Kontakt; so wurde
Martin van Valckenborch 1594 Taufpate von F.s erstem Sohn, und von den sechs weiteren Kindern F.s erhielten drei ebenfalls einen Taufpaten aus der
Familie Valckenborch. 1597 unterstützte
Lucas van Valckenborch F.s Bürgeraufnahmegesuch mit einem guten Zeugnis. Kurz darauf starb
Lucas van Valckenborch, F.s Brotherr, und F., der am 28.4.1597 in das Bürgerrecht der Stadt Ffm. aufgenommen wurde, musste sich selbstständig machen. So vollzog er den Schritt vom Staffagemaler zum Stilllebenmaler.
F. gilt als einer der ersten Maler selbstständiger Stillleben und somit als Mitschöpfer dieser neuen Bildgattung. Wenn der Künstler auch erst während seiner letzten drei Lebensjahre seine Bilder datierte, so werden aus stilistischen Gründen eigenständige Stillleben F.s schon für die Zeit um 1600 angenommen. F.s Gemälde, die bevorzugt Blumenstillleben oder üppige Mahlzeiten, oft beleuchtet von einer einzelnen Kerze als Lichtquelle, zeigen, vermitteln eine Atmosphäre traulichen Lebens. Sie können aber auch als Aufruf zur Mäßigung und als Ermahnung, dass alles vergänglich sei, aufgefasst werden. Die perfekte Darstellung von sorgfältig aufeinander bezogenen Gegenständen galt F. – zumindest während seiner letzten Lebensjahre – nicht als Selbstzweck. Von F.s Wertschätzung über Ffm. hinaus zeugt eine lobende Erwähnung eines Gemäldes von F. durch den Augsburger Patrizier und Kunstkenner Philipp Hainhofer 1611. Verschiedene Gemälde F.s befinden sich im Besitz des Städelschen Kunstinstituts und des HMF.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 207f.,
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