Bruder von
Martin van V. (I).
1560 Mitglied der Malergilde in Mecheln. 1566 flüchtete der Protestant V., gemeinsam mit seinem Bruder
Martin, über Lüttich nach Aachen. In der Folgezeit war er im Dienst des Erzherzogs Matthias von Österreich als Kammermaler in den Niederlanden und seit 1582 in Linz tätig. 1592 oder 1593 zog der kränkelnde V. nach Ffm. (wo sein
Bruder sich bereits 1586 niedergelassen hatte), nicht zuletzt, um sich in den nahegelegenen Bädern zu kurieren. V. blieb bis zu seinem Tod in Ffm.; dank der Fürsprache von Erzherzog Matthias erhielt er 1594 das Ffter Bürgerrecht. V.s Arbeiten, vorwiegend sehr sorgfältig gemalte, kleinformatige Landschaften, seit den 1590er Jahren auch großformatige Jahreszeiten-Zyklen, Ansichten von Festgesellschaften, Markt- und Gartenstücke sowie Wanddekorationen, stehen in der Tradition Brueghels und Pateniers und fanden in Ffm. regen Absatz. Seine naturhaften Darstellungen weisen ihn als einen Erneuerer in der Landschaftsmalerei aus. Eine 1596 entstandene „Landschaft mit Heilquelle” stellt möglicherweise eines der von ihm besuchten Taunusbäder dar. In V.s Ffter Malerwerkstatt arbeiteten, neben Familienmitgliedern, mehrere Spezialisten an Genredarstellungen. Noch vor seiner Ffter Zeit hatte V. die Bekanntschaft mit dem Maler
Georg Flegel gemacht. In Ffm. schufen die beiden Maler –
Flegel war ebenfalls in V.s Werkstatt tätig und ihm auch freundschaftlich eng verbunden – eine Reihe von Gemeinschaftsarbeiten. Auf den jungen
Adam Elsheimer übten V.s Gemälde nachhaltigen Einfluss aus.
V.s Oeuvre umfasst rund 100 nachgewiesene Gemälde. Im Städel befindet sich u. a. seine 1593 in Ffm. entstandene „Ansicht von Linz an der Donau”.
1596 ließ V. seinen Sohn Martin van V. (II) nach Ffm. kommen, der noch im gleichen Jahr das Ffter Bürgerrecht erhielt, die Stadt jedoch nach einem Sittenskandal kurz nach dem Tod des Vaters wieder verließ und bald darauf in Wien starb.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 498,
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