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Freudenthal, Berthold

Freudenthal, Berthold. Geheimrat. Prof. Dr. jur. Jurist. * 23.8.1872 Breslau, † 13.7.1929 Ffm.
Sohn des deutsch-jüdischen Philosophen und Spinoza-Forschers Jakob F. (1839-1907).
Schüler des Strafrechtlers Franz von Liszt (1851-1919). Seit 1901 Inhaber des von der Dr.-Lucius-Meister-Stiftung unterhaltenen Lehrstuhls für Staatswissenschaften an der Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften. 1905 und 1927 Studienreisen nach Amerika. Von 1909 bis 1911 Rektor der Akademie, deren Umgründung zur Universität er unterstützte. Seit 1914 ordentlicher Professor für Strafrecht, öffentliches Recht und Rechtsvergleichung an der neu gegründeten Ffter Universität (bis 1929). 1914 Gründungsdekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät. F.s Arbeiten über Probleme des Strafvollzugs, Resozialisierung von Strafentlassenen und Bekämpfung der Jugendkriminalität waren Marksteine auf dem Weg zur modernen Strafrechtsreform. Gehörte zu den Initiatoren des ersten deutschen Jugendgerichts in Ffm. (1908) und des ersten deutschen Jugendgefängnisses in Wittlich (1912).
Vorstandsmitglied der Internationalen Kriminalistischen Vereinigung für die erzieherische Ausgestaltung des Jugend-Strafvollzugs.
Zahlreiche Fachveröffentlichungen. Verfasser von „Das Jugendgericht in Ffm.“ (mit Karl Allmenröder u. a., 1912), der Denkschrift über die Universitätsgründung (mit Franz Adickes, 1914) und einer Akademischen Gedächtnisrede auf Franz Adickes (1915). Mitherausgeber sowie ständiger Mitarbeiter verschiedener Fachzeitschriften. Mitarbeiter der FZ.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 219, verfasst von: Sabine Hock.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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Lexika: Neue Deutsche Biographie. Hg. v. d. Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Bisher 27 Bde. (bis Wettiner). Berlin 1953-2020.Dietrich Lang-Hinrichsen in: NDB 5 (1961), S. 411.
Literatur:
                        
Arnsberg, Paul: Die Geschichte der Ffter Juden seit der Französischen Revolution. Hg. v. Kuratorium für Jüdische Geschichte e. V., Ffm. Bearb. u. vollendet durch Hans-Otto Schembs. 3 Bde. Darmstadt 1983.Arnsberg: Gesch. d. Ffter Juden 1983, Bd. III, S. 122-124. | Diestelkamp, Bernhard/Stolleis, Michael (Hg.): Juristen an der Universität Ffm. Baden-Baden 1989.Diestelkamp/Stolleis (Hg.): Juristen 1989, S. 44-56. | Heuer, Renate/Wolf, Siegbert (Hg.): Die Juden der Ffter Universität. Mit einem Vorw. v. Notker Hammerstein. Unter Mitarbeit von Holger Kiehnel u. Barbara Seib. Ffm./New York 1997. (Campus Judaica 6).Heuer/Wolf (Hg.): Juden d. Ffter Univ. 1997, S. 100-104.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/617.

GND: 116774088 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
© 2024 Frankfurter Bürgerstiftung und bei dem Autor/den Autoren
Empfohlene Zitierweise: Hock, Sabine: Freudenthal, Berthold. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/2292

Stand des Artikels: 14.4.1988