Freyeisen (auch: Freieisen), Johann Christoph. Publizist. * 1.3.1803 Ffm., † 24.4.1849 Ffm.
Schüler des Ffter Gymnasiums (bis 1822). Studium der Medizin in Heidelberg, jedoch ohne Promotion. Seit 1827 wieder in Ffm., wo F. sich literarisch betätigte und Unterricht erteilte. Selbst ein guter Pianist, schrieb er Musikkritiken für die „Ffter Zeitbilder“ (1830-32) und andere Zeitschriften. Als politischer Schriftsteller war F. ein Vorkämpfer der deutschen Freiheitsbewegung. Herausgeber der Zeitschrift „Proteus“ (mit
Wilhelm Sauerwein). Mitarbeiter der Zeitschrift „Deutsche Volkshalle“, die
Friedrich Funck herausgab. Wegen einiger Artikel in dieser Zeitschrift wurde F. 1832 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, die aber in der Appellationsinstanz wieder aufgehoben wurde. Im selben Jahr (1832) ließ F. seine Schrift „Die Republik“ erscheinen, in der er gegen Polizeistaat und fürstliche Übergriffe und für eine republikanische Verfassung eintrat. Daraufhin wurde er nach sechsmonatiger Untersuchungshaft zu vier Monaten Gefängnis wegen Beleidigung gegen Fürsten und Regierungen verurteilt. Als am 3.4.1833 die Ffter Hauptwache gestürmt wurde, befand sich F. dort als Untersuchungsgefangener. Wie auch
Funck wurde er befreit, stellte sich aber wieder als Gefangener den Ffter Behörden. Nach Verbüßung der Strafe beteiligte sich F. an der revolutionären Gesellschaft „Männerbund“ (Vertrieb radikaler Flugblätter, Beschaffung von Waffen und Munition sowie Beteiligung an Exerzierübungen). Im Frühjahr 1834 Flucht aus Ffm. und steckbriefliche Verfolgung durch die Ffter Behörden. Niederlassung in Bern in der Schweiz, wo er als Musiklehrer tätig war. Nach Erlass der Amnestie kehrte F. Ende 1848 als kranker Mann nach Ffm. zurück.
Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 220,
verfasst von: Sabine Hock.
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Lexika:
Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. durch die Historische Commission bei der Königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bde. München/Leipzig 1875-1912.Rudolf Jung in: ADB 48 (1904), S. 748f. |
Schrotzenberger, Robert: Francofurtensia. Aufzeichnungen zur Geschichte von Ffm. 2., vermehrte u. verbesserte Aufl. Ffm. 1884.Schrotzenberger, S. 74.
Quellen:
ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/5.619.
GND: 104260084 (
Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise:
Hock, Sabine: Freyeisen, Christoph. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/2294
Stand des Artikels: 15.4.1988